Lokalsport

Im Spitzenspiel ist kein Angsthasenfußball angesagt

Fußball Der Bezirksligadritte SGEH fährt selbstbewusst zu Spitzenreiter SC Geislingen. Der VfL Kirchheim will weitere Ausrutscher im Aufstiegsrennen verhindern. Von Reimund Elbe

Auswärts jubeln: So wie hier beim 4:0 in Neidlingen Ende August, wollen die SGEH-Kicker auch am Sonntag in Geislingen feiern. Fo
Auswärts jubeln: So wie hier beim 4:0 in Neidlingen Ende August, wollen die SGEH-Kicker auch am Sonntag in Geislingen feiern. Foto: Genio Silviani

Dieter Hiller gerät für einen Moment ins Schwärmen. „Tolles Stadion, beeindruckende Vereinshistorie, gute Einzelspieler, eigentlich der Topfavorit in dieser Runde neben den Oberensingern.“ Das Urteil des SGEH-Trainers über den kommenden Gegner SC Geislingen ist eindeutig. Für den erfahrenen Coach und dessen Team steht die härteste sportliche Prüfung der bisherigen Saison an.

Befeuert wird die Angelegenheit durch die Tabellenkonstellation. SCG gegen SGEH ist das Topspiel des zehnten Bezirksliga-Spieltags - der Spitzenreiter duelliert sich mit dem Dritten. „Nur, wenn wir an die Leistungsgrenze gehen, werden wir etwas Zählbares mitnehmen“, mutmaßt Hiller. Immerhin kann er dabei aus einem reichlich gefüllten Kader schöpfen. So kehrt Torjäger Biran Darboe zurück. Der Gambier hat seine Gelb-Rot-Sperre abgesessen. Fehlen wird lediglich der urlaubende Gökhan Demir.

Angsthasenfußball ist von der SGEH im Eybacher Tal nicht zu erwarten. „Angst ist immer ein schlechter Ratgeber“, weiß Hiller, folglich werde sein Team auch in Geislingen mutig agieren. Wenig lange Bälle, gute Raumaufteilung, punktgenaues Umschaltspiel - diese Punkte sieht der Trainer als wesentlich an, um zu punkten.

VfL-Coach warnt vor Neuhausen

Der Tabellenvierte VfL Kirchheim rückt gestärkt durch das 4:0 gegen den FC Donzdorf in Neuhausen an. Die eigentlichen Glanztaten vollbrachte der FVN im Spätsommer. Im WFV-Pokal, räumte er dort unter anderem Oberliga-Aufsteiger TSG Backnang und den FC Heiningen, Landesliga-Titelkonkurrent des TSV Weilheim, aus dem Weg. Erst beim 0:4 gegen Regionalligist SSV Ulm war im Achtelfinale Endstation. Besonders vor FVN-Torjäger Josip Colic warnt Kirchheims Spielertrainer Markus Schweizer. „Eiskalt vor dem Tor, ein Spieler mit echtem Torriecher“, lautet seine Einschätzung über den Ex-Kirchheimer.

Schweizer weiß, was die Stunde geschlagen hat. „Wir haben in den vergangenen Wochen bereits einige Punkte im Kampf um die vorderen Plätze liegen gelassen“, rechnet der 31-Jährige vor, deshalb dürfe man sich nicht mehr allzu viele Ausrutscher wie zum Beispiel beim 1:5 in Neidlingen leisten.

Der Spielertrainer wird auf den Fildern seiner Funktion alle Ehre machen. Nach seinem Saisondebüt in der Innenverteidigung am vergangenen Spieltag, schweben Schweizer weitere Einsätze vor. „Dadurch können wir Andreas Elsässser weiter vor ins Mittelfeld ziehen, was für unser Aufbauspiel Vorteile hat“, kalkuliert der kickende Coach. Mit Jannik Raichle kehrte zudem ein Langzeitverletzter (Knie) diese Woche ins Teamtraining zurück.

Beim Neidlinger Spielertrainer Patrick Kölle ist der Ärger über die 2:4-Heimpleite gegen eben jene Neuhausener noch nicht gänzlich verflogen „Wir dürfen diese Begegnung einfach nicht verlieren“, hadert Kölle über das durch „unterirdische Fehler“ begünstigte Verspielen des 2:1-Vorsprungs. Bis auf Fabian Latzko (Urlaub) kann Kölle beim Match in Kuchen auf den ganzen Kader zurückgreifen.

TVN droht dritte Pleite in Folge

Unwohlsein verschafft Kölle die Aussicht bezüglich der zu erwartenden Platzverhältnisse. Zumindest war das Geläuf im Ankenstadion kürzlich beim Neidlinger Bezirkspokal-Aus nicht sonderlich gut in Schuss. „Der Platz war ganz schlecht“, erinnert sich Kölle. Nichtsdestotrotz ist die Forderung des kickenden Coaches klar: „Die dritte Niederlage am Stück müssen wir unbedingt vermeiden.“

Gute Erinnerungen ans Eybacher Tal

Mit der Partie in Geislingen schließt sich für die SGEH der Kreis. Dann hat die Sportgemeinschaft nämlich gegen alle fünf anderen Teams der aktuellen „Top 6“ der Liga gespielt. Auch unter diesem Gesichtspunkt ist die bisherige Punktegesamtausbeute (19) bemerkenswert.

Wie man in Geislingen gewinnt, weiß SGEH-Trainer Dieter Hiller übrigens aus eigener Erfahrung: Am 23. August 2009 gewann Hiller, damals noch Trainer des frisch in die Bezirksliga aufgestiegenen TV Unterboihingen, am ersten Spieltag der Saison 2009/10 im Eybacher Tal mit 2:1.rei