Lokalsport
In den nächsten drei Rennen gilt’s

Radsport Der Weilheimer Profi Jannik Steimle will sich von heute bis Sonntag in Belgien für die Flandern-Rundfahrt empfehlen. Von Sandra Langguth

Ständig unterwegs zu sein, aus dem Koffer zu leben und die Lieben zu Hause nicht zu sehen, kann schon an die Substanz gehen. Deshalb nutzt Radrenn-Profi Jannik Steimle jede Gelegenheit, um auch mal wieder daheim im eigenen Bett zu schlafen. Trotz Reise­stress überwiegt der Nutzen. „Vor allem für den Kopf ist das gut“, sagt Steimle. Übers Wochenende war der 26-Jährige nun wenigs­tens kurz in der Heimat, um sich dann am Montagabend wieder auf den Weg nach Belgien zu machen, denn dort stehen heute, am Freitag und am Sonntag insgesamt drei wichtige Rennen für den Weilheimer an.

Wichtig nicht nur vor dem Hintergrund der anstehenden Vertragsverlängerung beim Soudal-Quick-Step-Team. „Diese ­Woche wird ausschlaggebend für die Flandern-Rundfahrt sein. Ich hoffe nun, dass sich das Paket der letzten Wochen auszahlt“, sagt Jannik Steimle. Damit meint er die harte Arbeit und die Mühen, die er seinem Körper seit dem 2. Januar täglich zumutet. Die Grenze zur Überlastung ist fließend. Nach dem Trainingslager in Spanien lief das Renn-Opening in Belgien alles andere als ideal. „Ich habe mich einfach nicht frisch fürs Rennen gefühlt, dann außerdem Knieprobleme bekommen und musste deshalb die Intensität zehn Tage rausnehmen“, berichtet der 26-Jährige.

Im nächsten Rennen war er deshalb „zum Arbeiten verurteilt“, was sich mit dem Sieg fürs Team dann auch ausgezahlt hat. „Ich habe mich da mental einfach frischer gefühlt.“ Beim Koksijde Classics vergangenen Freitag haderte Jannik Steimle am Ende mit den Gegebenheiten. „Im Finale war ich leider blockiert. In den engen Straßen kam ich nicht vorwärts. Und insgesamt hatte ich gleich ein paar Mal Glück, dass ich nicht gestürzt bin.“

Für die nun anstehenden Rennen fühlt sich der Weilheimer gut in Form. Heute geht es beim Classic Brugge – De Panne für die Männer um 11.35 Uhr auf dem Marktplatz in Brügge los. Über Zedelgem, Aartrijke, Ichtegem und Koekelare führt die Strecke in Richtung Küste. Nach der ­Passage in Nieuwpoort nahmen die Fahrer Kurs auf Veurne und De Panne für die lokalen Runden. Insgesamt sind bei dem Massensprint 211 Kilometer zu absolvieren. „Es soll allerdings ziemlich windig werden. Da wird auch noch während des Rennens umgeplant, wer wie fah­ren soll“, kann Jannik Steimle seine Rolle im Team vorab nicht genau einschätzen. Am Freitag beim E3-Preis rund um Harelbeke warten 204 Kilometer auf die Profis, ehe am Sonntag mit dem Rennen Gent – Wevelgem sogar 261 Kilometer anstehen. „Wahrscheinlich läuft es da auf eine Helferrolle hinaus.“