Lokalsport
In der Bezirksliga muss noch über die Hälfte zittern

Fußball Der verschärfte Abstieg betrifft auch vier Teckvereine, auf die Wochen der Wahrheit warten. Von Klaus-Dieter Leib

Donzdorf. Unverrichteter Dinge haben die Spieler des TV Neidlingen am Donnerstagabend die Heimreise aus Donz­dorf antreten müssen. Wegen des starken Windes war es unmöglich, die Partie bei Spitzenreiter Türk SV abzuhalten. „Es wäre grenzwertig gewesen, zu spielen. Es gab Böen ohne Ende“, so TVN- Spielertrainer Patrick Kölle. Beide Mannschaften standen schon umgezogen auf dem Spielfeld, als sich die Trainer und der Schiedsrichter darauf einigten, die Begegnung doch noch abzusagen. „Wir hätten gerne gespielt, weil mir auch erstmals der komplette Kader zur Verfügung stand. Aber es wäre ein Lotteriespiel geworden, das mit Fußball nicht viel zu tun gehabt hätte“, berichtete Kölle.

Nun haben die Neidlinger zwei Heimspiele vor der Brust. Zuerst geht es am Sonntag gegen den TSV Jesingen und am Ostermontag gegen den FTSV Kuchen. „Aus diesen beiden Spielen müssen wir mindestens vier Punkte holen“, fordert der Neidlinger Übungsleiter. Bis auf den langzeitverletzten Steffen Kuch kann der Coach aus dem Vollen schöpfen.

„In Neidlingen zu gewinnen, ist nicht einfach“, weiß Jesingens Trainer Stefan Haußmann. Dazu kommt, dass seine Mannschaft wegen des Spielausfalls am vergangenen Wochenende aus dem Rhythmus gekommen ist: „Dadurch sind die Voraussetzungen für ein gutes Spiel gerade nicht optimal.“ Bis auf Veli Boz und Fabian Schmidt (beide privat verhindert) steht dem Jesinger Übungsleiter der komplette Kader zur Verfügung.

Älbler als Außenseiter

SGEH-Trainer Christian Mirbauer sieht der Aufgabe beim 1. FC Eislingen zuversichtlich entgegen und hat positive Erinnerungen an den kommenden Gegner: „In der Vorrunde war das eines unserer besten Spiele.“ Nun werden die Karten neu gemischt. Der Tabellenvierte aus Eislingen ist der klare Favorit und will mit einem Heimsieg seine minimalen Chancen auf einen der ersten beiden Tabellenplätze aufrechterhalten. „Es ist völlig egal, gegen wen wir spielen. Wir müssen Punkte holen. Jeder Punkt ist wichtig“, sagt der SGEH-Trainer. Bis auf den noch ein Spiel rotgesperrten Benjamin Kastl und den verletzten Tim Kammerer kann Mirbauer aus dem Vollen schöpfen. Auch Hakan Demir (Mirbauer: „Ein sehr wichtiger Spieler“), der wochenlang angeschlagen war, konnte wieder mittrainieren.

TSVW peilt nächsten Coup an

Die aktuell schlechteste Ausgangsposition der Teckvereine hat der Tabellenvorletzte TSV Weilheim. „Die Chancen auf den Klassenerhalt sind immer noch da. Wir haben noch zwölf Spiele zu absolvieren“, sieht Interimstrainer Uwe Heth den kommenden Aufgaben zuversichtlich entgegen. Was ihn optimistisch stimmt, ist die Tatsache, dass sich seine Mannschaft positiv entwickeln und alle Spieler gut mittrainieren würden. Auch im anstehenden Heimspiel gegen den Tabellendritten FC Esslingen sieht er seine Mannschaft nicht chancenlos: „Wir haben mit unseren Siegen gegen Eislingen und den VfL bewiesen, dass wir auch gegen bessere Teams mithalten können.“ Allerdings zeigen die Limburgstädter in vielen Begegnungen zwei Gesichter. Nach dem Triumph beim VfL folgte eine 1:4-Pleite beim Drittletzten TSV Neckartailfingen. Der TSVW-Coach erwartet mit Esslingen einen gefährlichen Gegner unter der Limburg: „Die rechnen sich zumindest noch Chancen auf Platz zwei aus.“ Mit einem weiteren Überraschungserfolg könnten die Weilheimer Schützenhilfe für den VfL Kirchheim leisten.

Dieser wähnt sich nach dem überragenden 7:2-Erfolg im Nachholspiel am Donnerstagabend bei der SPV 05 Nürtingen bestens gerüstet für die Endphase der Saison. Die Kirchheimer Tore erzielten Sascha Flegel (74., 85.), Tim Sternemann (21.), Argjend Shalaj (40.), Niklas Naujoks (56.), Felix Hummel (78./Foulelfmeter) und ein Nürtinger per Eigentor.

Im morgigen Spiel stehen die Teckstädter gegen das abgeschlagene Tabellenschlusslicht 1. FC Rechberghausen vor einer Pflichtaufgabe. Dass seine Spieler den Gegner unterschätzen könnten, befürchtet Kirchheims Trainer Armin Ohran nicht: „Wir wissen, dass wir jeden Gegner ernst nehmen müssen.“