Lokalsport

In Heiningen fallen die Tore fast im Minutentakt

Fußball-Landesliga Nach dem 4:4 des TSV Weilheim in Heiningen hadern beide Trainer mit verlorenen Punkten. Fünf Tore in der ersten Viertelstunde nach der Pause.

Hatte den Treffer zum 5:4 auf dem Fuß: Weilheims Torjäger André Kriks.Foto: Markus Brändli
Hatte den Treffer zum 5:4 auf dem Fuß: Weilheims Torjäger André Kriks.Foto: Markus Brändli

Es war Feuer drin im Lokalduell der Fußball-Landesliga. Nach dem Schlusspfiff von Schiedsrichter Andreas Wieczorek haderten beide Trainer mit dem Unentschieden: „Wir hatten in der Schlussphase die Riesenchance, das Spiel für uns zu entscheiden“, ärgerte sich Weilheims Trainer Christopher Eisenhardt. Auch sein Heininger Kollege Denis Egger sah wenig glücklich aus: „Wir haben zweimal mit zwei Toren geführt. Das sollte eigentlich reichen, um ein Spiel zu gewinnen.“

Die Limburgstädter erwischten einen Auftakt nach Maß. Nach nicht einmal vier Minuten nutzte Andre Kriks die erste Unsicherheit in der Heininger Abwehr zur frühen 1:0-Führung (4.). Danach hatten die Gäste das Spiel im Griff, aber gute Torchancen gab es bis zur Pause keine mehr. Auch die Platzherren hatten nur eine gute Möglichkeit durch Kevin Kromer, dessen strammen Schuss Ben Brenken gerade noch abwehren (12.) konnte.

Als eigentlich keiner der knapp 200 Zuschauer noch damit rechnete, wendete sich das Blatt kurz vor dem Seitenwechsel. Dem Ausgleichstreffer ging, wie es der Weilheimer Trainer formulierte, ein klares Foulspiel an Torwart Brenken voraus: „Ich denke, das hat jeder gesehen, nur der Schiedsrichter nicht.“ Heiningens Pietro Maglio kam frei zum Schuss und erzielte das 1:1 (45.). Nicht einmal eine Minute später gelang Michael Neumann sogar noch der 2:1-Führungstreffer in der Nachspielzeit.

Viel schlimmer hätte es für den TSV nach einer guten ersten Halbzeit kaum kommen können. Danach überschlugen sich die Ereignisse. Innerhalb von nur 15 Spielminuten fielen nach Wiederanpfiff fünf Tore. Zunächst erhöhten die Heininger durch Benjamin Kern auf 3:1 (47.). Die Freude war aber nur von kurzer Dauer, denn Tobias Heim verkürzte nur vier Minuten später auf 3:2 (51.). Die Gastgeber zeigten sich keineswegs geschockt und zogen kurz darauf durch Tobias Rössler auf 4:2 (57.) davon. Die Gastgeber sahen zu diesem Zeitpunkt schon wie die sicheren Sieger aus, doch Weilheim bewies Moral - und der Coach ein glückliches Händchen: Der eingewechselte Felix Hummel war noch keine Minute auf dem Spielfeld, als ihm mit dem ersten Ballkontakt der 4:3-Anschlusstreffer (61.) gelang. Es kam noch besser: Eine Minute später gelang Tobias Heim der 4:4-Ausgleich (62.).

„Wir haben uns in dieser Phase für unser hohes Risiko, das wir eingegangen sind, belohnt“, meinte Eisenhardt. Die Limburgstädter waren jetzt das bessere Team, das die Heininger mächtig unter Druck setzte. Dabei wäre fast das Siegtor noch gelungen, doch Heiningens Abwehrspieler Michael Neumann kratzte für seinen bereits geschlagenen Torwart Felix Lache den Schuss von Kriks gerade noch von der Torlinie (68.). Es war die Riesenmöglichkeit, das Spiel zu entscheiden, war Weilheims Trainer überzeugt: „Wenn uns da der Führungstreffer gelingt, gewinnen wir auch das Spiel.“

In der Schlussphase gab es einen weiteren Wermutstropfen für die Weilheimer: Nach einem groben Foulspiel von Dominic Brück auf Höhe der Mittellinie sah der Weilheimer Mittelfeldspieler die Rote Karte (81.). Der TSV Weilheim musste dadurch in den letzten Spielminuten sogar noch um den Punktgewinn bangen.