Lokalsport

Jannik Steimle bei Paris-Roubaix: „Hatte die Beine für mehr“

Radsport Der Weilheimer verpasst bei der „Hölle des Nordens“ eine mögliche Topten-Platzierung, wird aber drittbester Deutscher. Von Peter Eidemüller

Völlig erledigt: Jannik Steimle im Ziel in Roubaix. Foto: Roth

Roubaix. Mit der Leistung zufrieden, mit Verlauf und Platzierung nicht – nach seiner zweiten Teilnahme bei Paris-Roubaix war Jannik Steimle zum wiederholten Male in diesem Frühjahr zwiegespalten. „Mega schade“, befand der 28-jährige nach der Königin der Klassiker und ihren 260 mit 29 Kopfsteinpflastersektoren gespickten Kilometern, „ich hatte durchaus die Beine, um mehr auszurichten.“

Mit 7,16 Minuten Rückstand auf den Niederländer Mathieu van der Poel, der seinem Team Alpecin Deceuninck damit den dritten Sieg beim dritten Monument der Saison bescherte, landete Steimle auf Platz 33. Dass er damit drittbester Deutscher hinter Nils Politt (UAE Emirates/4.) und John Degenkolb (dsm-firmenich/11.) wurde, war ein schwacher Trost. „Ich bin zu weit hinten in die erste Sektion gekommen, wo es schon heftig gekracht hatte. Danach musste ich mehr oder weniger den ganzen Tag hinterher fahren“, analysierte er, „wenn ich von Anfang vorne dabei gewesen wäre, hätte ich heute eine Topten-Platzierung schaffen können.“ Damit hätte er seine eigenen Erwartungen weit übertroffen, nachdem er im Vorfeld auf ein Ergebnis unter den besten 20 spekuliert hatte – geschafft hat dies stattdessen Steimles Teamkollege Kamil Malecki. Der 28-jährige Pole bestätigte mit Platz 18 eindrucksvoll seinen 14. Platz von der Flandernrundfahrt eine Woche zuvor.

„Ich bin trotzdem zufrieden“, betont Jannik Steimle, der nicht zuletzt froh war, bei der mit 48 km/h Durchschnittsgeschwindigkeit schnellsten Auflage der „Hölle des Nordens“ sturz- und verletzungsfrei geblieben zu sein. „Es gab einige heftige Stürze, du brauchst auch viel Glück, um durchzukommen“, sagt er angesichts von 110 Finisher bei 247 Startern. „Jetzt kann ich beruhigt in die Pause gehen“, freut sich Steimle nun auf ein paar Tage zu Hause in Schorndorf, ehe die Vorbereitungen auf die nächsten Rennen anstehen. Nach einem Abstecher zum deutschen Klassiker Frankfurt-Eschborn am 1. Mai geht es für den Weilheimer und seine Teamkollegen ins Höhentrainingslager, um bei der Tour de Suisse im Juni wieder angreifen zu können. Steimles Blick richtet sich auch schon auf die Deutschen Meisterschaften Ende Juni in Donaueschingen, wo er sich im Einzelzeitfahren für die Olympischen Spiele empfehlen will.