Kirchheim. Eines muss man den Fußballfunktionären des TSV Jesingen lassen: sie sind immer für außergewöhnliche Aktionen gut, die am Ende meist auch noch Geld in die stets klamme Jugendkasse spülen. Jetzt hat den Teilort – oder zumindest die dort lebenden Kinder – das Sammelbild-Fieber gepackt. Ganz im Stil der bekannten Panini-Bilder, die schon seit den 1960er Jahren ganze Familien zu Bildersammlern ihrer Lieblings-Fußballmannschaften werden ließen, produziert ein Schweizer Digitaldruckunternehmen die Sticker-Tütchen mit je fünf Bildern nun unter anderem für den TSV Jesingen.
Auf den Bildern sind aber keineswegs Profifußballer sondern vielmehr die „local heroes“, die Spieler aller Mannschafen der Gerstenklopfer zu sehen. Von den Bambini bis zur Bezirksliga-Mannschaft sind alle Akteure und Funktionäre abgelichtet worden. Sogar die „Alten Herren“ sind mit einem Mannschaftsbild dabei. Es war am Ende eine Fleißarbeit, die der Jesinger Vereins-FSJ’ler Felix Schraft als Jahresprojekt geleistet hat. Anschließend wurden die digitalen Fotografien an das Druckunternehmen gesendet, die dann die Tütchen und auch das passende Sammelalbum für 230 Fotos herstellten.
Die Idee zu der Aktion hatte der einstige Fußball-Abteilungsleiter Peter Martsch schon vor zwei Jahren. Doch erst jetzt konnte das Projekt von Nachfolger Sven Andler und seinem Team umgesetzt werden. „Wir stärken damit das Gemeinschaftsgefühl und tun etwas für den Vereinsspirit und bessern die Jugendkasse auf“, erklärt Andler. Der Erfolg gibt den Funktionären recht: „Wir haben an einem Vormittag über 1200 Tütchen verkauft“, strahlte Vorstandssprecher Sven Andler. Ein Tütchen mit fünf Bildern kostet einen Euro, das Album ist für unter 13-Jährige kostenlos. Ältere Kids können den Sammler für fünf Euro erwerben. Der Verein erhält übrigens vom Hersteller eine Provision und führt diese komplett der Jugendkasse zu. Vergangenen Samstag schlugen nahezu alle sieben Verkaufsstellen Alarm: Ausverkauft! Doch Sven Andler hat mit einem Lächeln im Gesicht bereits Nachschub bestellt. Helge Waider