Lokalsport

Jetzt geht es ums Heimrecht

Basketball Nach dem Sieg in Köln stehen die Knights so gut wie sicher in den Play-offs. Am Sonntag in Baunach könnte das Polster auf Platz vier auf sechs Punkte anwachsen. Von Bernd Köble

Komm Kleiner, lass dich drücken: Knights-Center Jonathan Maier freut sich mit Carrington Love über den Sieg.Foto: Tanja Spindler
Komm Kleiner, lass dich drücken: Knights-Center Jonathan Maier freut sich mit Carrington Love über den Sieg.Foto: Tanja Spindler

So gut gelaunt wie gestern hat man Kirchheims Trainer in dieser Saison noch selten erlebt. Trotz einer Nacht ohne Schlaf, nachdem die Mannschaft um 4.30 Uhr in der Früh aus Köln heimgekehrt war. Mit Saisonsieg Nummer 16 im Gepäck und der Gewissheit, dass wenig von dem, was die zweite Play-off-Teilnahme in Folge noch verhindern könnte, vorstellbar ist. Köln galt als die schwerste von vier Aufgaben, die den Tabellendritten binnen zwei Wochen erwarten. Danach geht es mit Baunach, Nürnberg und Essen gegen Mannschaften aus dem unteren Tabellenviertel.

Da wagt sich auch ein eher zurückhaltender Coach wie Michael Mai schon mal aus der Deckung: „Ab heute geht es darum, vor unseren eigenen Fans in die Play-offs starten zu können.“ Vier Punkte beträgt der Vorsprung auf Verfolger Chemnitz, der am Samstag den Zweiten aus Crailsheim empfängt. Die Knights müssen einen Tag später (16 Uhr) in Baunach ran. Der Doppelspieltag kommender Woche bietet die Chance, den Vorsprung auszubauen, bevor es ab Monatsende aus Kirchheimer Sicht fast nur noch gegen direkte Konkurrenten im Rennen um die beste Ausgangsposition in den Play-offs geht. Mit einem Platz unter den ersten vier würde man sich nicht nur das Erstrunden-Heimrecht sichern, sondern auch den Topfavoriten zu Beginn aus dem Weg gehen.

Ein Ziel, das machbar ist, glaubt auch der Trainer. Am Mittwoch sah er eine Mannschaft, die ihren Stabilitätskurs nach der gewonnenen Nervenschlacht gegen Gotha fortzusetzen scheint. Auch wenn in Köln, wie schon zuletzt, in erster Linie Einzelaktionen über das Teamplay des Gegners dominierten. In der Schlussphase waren die Kirchheimer die klar reifere und abgezocktere Mannschaft. Symbolszene des Spiels: eine Bogenlampe von Hugh Robertson - stärkster Kölner an dem Abend - die als Fehlpass in den Händen von Andreas Kronhardt landete, der 80 Sekunden vor Schluss den Vorsprung per Dunk auf fünf Punkte erhöhte. Kölns Coach Arne Woltmann war danach restlos bedient: „Verdammt ärgerlich, aber so ist Sport.“ Sollte er die Dramaturgie Kirchheimer Spiele studiert haben, müsste er wissen: Es hätte schlimmer kommen können.