Lokalsport

Kampf der Eintagsfliege

Lenninger Handballer im Aufwärtsstrend – Kapitän Bächle als Dauer-Pendler in Saisonendphase

Den Aufwärtsstrend im Heimspiel gegen die TSG Reutlingen will Handball-Landesligist SG Lenningen in den kommenden Spielen unbedingt bestätigen: Die Gewinnpartie mit viel Kampf und Toren soll keine Eintagsfliege bleiben.

Ringelreihen tanzen nach einem Heimsieg: So mögen‘s die Lenninger Handballer am liebsten.Foto: Jörg Bächle
Ringelreihen tanzen nach einem Heimsieg: So mögen‘s die Lenninger Handballer am liebsten.Foto: Jörg Bächle

Lenningen. „Die Mannschaftsleistung war gut und unser Sieg Gold wert“, sagte Cotrainer Bruno Rieke, „das war eine der besten SGL-Auftritte in dieser Saison“, befand der frühere Abteilungsleiter Rudi Dölfel. Marc Bächle stieß ins selbe Horn. „An unserer Leistung gibt es nichts zu kritisieren. Wir haben die Gegenwehr unseres Kontrahenten zur rechten Zeit gebrochen“, gab der SGL-Kapitän zu Protokoll. Tatsächlich erfuhr der 31:21-Heimsieg gegen Kellerrivale TSG Reutlingen, von leidenschaftlichen Kämpfern in einem fulminantem Schlussspurt heraus gespielt, von allen Seiten höchste Wertschätzung. Auch zwei Tage später noch.

Per Kraftakt hatten die Lenninger am Samstagabend nicht nur ihre defizitäre Heimspielbilanz aufgefrischt (nunmehr 8:12 Punkte), sondern zugleich die Erwartungen hochgeschraubt. Für Rieke kann der Grundstein zum Klassenerhalt bereits in den kommenden Partien gegen die Mit-Hinterbänkler TSV Dettingen/Erms/12. März/A), TV Neuhausen/Erms II (19. März/H) und SG H2Ku Herrenberg II (2. April/A) gelegt werden – es sind Schlüsselduelle mit dem Achten, Neunten und Dreizehnten der Tabelle. Noch glaubt in Lenningen allerdings keiner an eine Oster-Überraschung, denn zu auswärtsschwach präsentierten sich die heimischen Ballwerfer bislang. In zehn Landesliga-Gastspielen gab es nur einen Sieg.

Doch die Protagonisten hoffen, dass der „Reutlinger“ SGL-Sieg zur Motivationspille taugt und die Mannschaft in Auswärtsspielen endlich mal über ihren Schatten springt. Marc Bächle will seinen Part dazu beitragen, dass der sportliche Überlebenskampf schnellstmöglich beendet wird. „Zu drei oder vier der letzten sechs Spiele werde ich wohl anreisen können“, sagt der Mann, der noch für längere Zeit Bauleiter in Nürnberg und deshalb mitunter unabkömmlich ist. Lenningens Cotrainer sieht Bächle als nahezu unersetzlich an – auch wenn der wegen seines Trainingsrückstandes nach eigener Aussage derzeit höchstens „80 Prozent“ seines Leistungsgsvermögens abrufen kann. Momentan sucht er nach einem Handballclub im fränkischen Raum, in dem er mittrainieren kann. Die Zusage der HG Zirndorf steht allerdings noch aus. „Vorerst beschränkt sich mein Training deshalb auf ein- oder eineinhalbstündiges Laufen an jedem zweiten Tag“, sagt er. Dazu kommt in seltenen Fällen eine Freitag-Übungseinheit in der Lenninger Sporthalle. „Natürlich ist das alles andere als eine ideale Vorbereitung auf die Landesliga-Spiele für mich“, sagt Bächle.

Trotzdem ist auch er zuversichtlich, dass „seine“ Mannschaft sich in den nächsten Wochen aus dem Schlammassel arbeiten kann. „Gegenüber der Vorrunde sind wir eindeutig formverbessert“, hat er erkannt. Der Aufwärtstrend ist da. Läuft‘s plangerecht, reisst er am kommenden Samstag in Dettingen/Erms nicht ab.