Lokalsport

Katerstimmung in der Bierhochburg

Leichtathletik Ricko Meckes verpasst im Speerwerfen den Titel bei den „Süddeutschen“ und holt mit Silber eine von fünf Medaillen in den Kreis. Von Martin Moll

Wo landet der Speer? Ricko Meckes verfolgt den Flug seines „Arbeitsgeräts“, das ihm in Erding den Vizetitel einbrachte. Foto: Ra
Wo landet der Speer? Ricko Meckes verfolgt den Flug seines „Arbeitsgeräts“, das ihm in Erding den Vizetitel einbrachte. Foto: Ralf Görlitz

Ricko Meckes von der LG Teck hat bei den süddeutschen Meisterschaften der Leichtathleten in Erding die Silbermedaille im Speerwerfen gewonnen. Es hätte aber auch Gold sein können, wenn nicht gar müssen - der favorisierte Weilheimer verpasste den Titel in der bayerischen Bierhochburg nur um sieben Zentimeter.

Nach Silber bei den Landesmeisterschaften nun „verlorenes Gold“ bei den Süddeutschen. Nachdem mit Patrick Hess (LG Staufen/73,60 Meter) und Sascha Graf (SR Steinbach/73,12 Meter) zwei seiner größten Kontrahenten wegen Verletzung nicht starten konnten, waren die Chancen auf den ersten süddeutschen Titel für Ricko Meckes aus Weilheim größer denn je. Doch auch im dritten Anlauf in Folge blieb dem 26-Jährigen diese Trophäe verwehrt. Spielverderber war Martin Erle von der LG Kurpfalz, der mit einer Bestweite von 67,91 Meter und einer Saisonbestleistung von 65,69 Metern nicht unbedingt zum engeren Favoritenkreis gezählt hatte. Meckes wiederum hatte in diesem Jahr das 800 Gramm schwere Wurfgerät bereits auf 70,67 Meter segeln lassen. Mit dieser Weite steht er aktuell an zwölfter Position der deutschen Rangliste.

Zunächst schien alles nach Plan zu laufen. Der erste Wurf landete gleich bei ordentlichen 63,43 Metern. Es folgten technisch unsaubere Würfe, die zunächst keine Weitenverbesserung brachten. Trotzdem führte der Weilheimer bis zum letzten Durchgang, in dem er sich noch auf 64,12 Meter steigern konnte. Doch Martin Erle konterte mit 64,21 Metern und entschied damit völlig überraschend diesen Zweikampf zu seinen Gunsten. „Ich bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden, wenn man die Weite außen vor lässt“, so Meckes Analyse. Dritter wurde Linus Limmer (LG München/61,949.

Nur Freitag holt Sieg für den Kreis

Vizemeister im Diskuswerfen wurde Michael Salzer von der TG Nürtingen mit 56,01 Metern. Auch für den Zwei-Meter-Hünen war der Titel greifbar. Salzer kämpfte sich nach schwachem Beginn in den Wettkampf, kam im vierten Versuch bis auf 71 Zentimeter an den führenden Christian Zimmermann (Kirchheimer SC) heran. Als dieser jedoch im letzten Durchgang die Zwei-Kilo-Scheibe auf 58,37 Meter schleuderte, war das Kräftemessen entschieden.

Auch der Dreisprung der Frauen war ein Wettkampf der letzten Versuche. Wiebke Lyhs (LG Filder/Nellingen) steigerte sich im sechsten Durchgang auf 11,99 Meter. Doch diese Weite reichte der zwischenzeitlichen Zweiten am Ende „nur“ zu Platz drei, nachdem Larissa Blank (VfB Stuttgart) und Anna Dupke (Herzogenaurach) je 12,19 Meter erzielt hatten.

Für den einzigen Sieg für den Kreis Esslingen sorgte Alisia Freitag von der TSG Esslingen mit einer überragenden Bestzeit über 1 500 Meter der U18. Innerhalb von drei Wochen gewann die knapp 16-Jährige damit ihren dritten überregionalen Titel - Anfang Juni wurde Freitag süddeutsche Meisterin über 1 500 Meter Hindernis, eine Woche später Landesmeisterin über 800 Meter und nun süddeutsche Meisterin der weiblichen U18 über 1 500 Meter in neuer persönlicher Bestzeit von 4.35,90 Minuten, was sie auf Platz neun in der aktuellen deutschen Bestenliste führte. Ihre Bestzeit unterbot Freitag um 7,31 Sekunden. Im Ziel hatte die Esslingerin über zwei Sekunden Vorsprung auf Olivia Gürth (TSK Oranien/4.38,14) und Katrin Marx (LV Merzig/4.38,23).

Für Glanzzeiten über 100 Meter der weiblichen U18 sorgte Melanie Steibl (LG Filder/Bonlanden). Die 15-Jährige startete mit einer Bestzeit von 12,39 Sekunden (seither 12,47) in den Wettkampf, steigerte sich im Zwischenlauf auf 12,37 Sekunden und wurde im Finale in 12,41 Sekunden Fünfte. Es siegte Lea Creuzberger (VfL Sindelfingen) in 12,16 Sekunden.

Eine neue persönliche Bestleistung schaffte Dominik Bauer (LG Filder/Denkendorf) im Kugelstoßen der U18 mit 15,83 Metern. Dies reichte hinter Eric Maihöfer (LG Staufen/17,62) zur Vizemeisterschaft. Vereinskamerad Lukas Löw aus Denkendorf wurde im Dreisprung mit 12,69 Metern Sechster.