Lokalsport

Kein HWW wie jeder andere

Hahnweidwettbewerb steht im Zeichen der Trauer um Klaus Lenhart

Immer noch tief bestürzt vom Unfalltod ihres Mitglieds Klaus Lenhart, hat sich die Fliegergruppe Wolf Hirth dazu entschlossen, den Hahnweidwettbewerb (HWW) ab Freitag kommender Woche trotzdem auszurichten. Wie und in welcher Form es Abweichungen vom Programm des achttägigen Segelflug-Events geben wird, will der Verein an diesem Wochenende entscheiden.

Hahnweide, starterfeld Segelflugzeuge
Hahnweide, starterfeld Segelflugzeuge

Kirchheim. Schockiert, entsetzt und unendlich traurig: Die Betroffenheit über den Unfalltod von Klaus Lenhart ist in ganz Kirchheim spürbar. Unabhängig davon, ob die Menschen den 56-jährigen Unternehmer persönlich kannten oder nicht, treibt die Tragödie jeden um. So auch Rainer Rauch, Sprecher des Hahnweidwettbewerbs, den die Fliegergruppe Wolf Hirth in diesem Jahr zum 46. Mal ausrichtet. „Ich hatte nicht die ganz enge Beziehung zu ihm, aber der Schock sitzt natürlich tief“, sagt Rainer Rauch mit belegter Stimme.

Ähnlich geht es auch den Verantwortlichen der Fliegergruppe Wolf Hirth, die bei aller Trauer um ihr langjähriges Mitglied zu der Entscheidung gekommen sind, den Hahnweidwettbewerb nicht abzusagen und wie geplant vom 11. bis 18. Mai stattfinden zu lassen. Für eines der renommiertesten Segelflug-Events weltweit haben sich insgesamt 120 Piloten aus aller Herren Länder angemeldet, die in fünf verschiedenen Wettbewerbsklassen starten.

Eines ist dabei jedoch schon vor dem ersten Wertungstag, der Samstag in einer Woche geplant ist, klar: Die ausgelassene, unbeschwerte Stimmung, die für viele Teilnehmer neben der sportlichen Klasse den Reiz der Veranstaltung ausmacht, wird es dieses Jahr nicht geben. „Wir können nicht einfach zur Tagesordnung übergehen, es wird ein ruhiger Wettbewerb werden“, sagt Rainer Rauch, dem es wie vielen aus dem über 40-köpfigen Organisationsteam schwerfällt, sich gedanklich auf die Wettbewerbstage einzustimmen. „Das ist noch ganz weit weg“, sagt er, „man muss einfach sehen, wie sich das im Laufe des Wettbewerbs einspielt.“ Wie und in welcher Form es Abweichungen vom Programm des achttägigen Events geben wird, will die Fliegergruppe Wolf Hirth an diesem Wochenende entscheiden.

Nicht ausgeschlossen ist dabei, dass der für den Wettbewerb vorgesehene Sportliche Leiter ersetzt werden muss – Marc Puskeiler ist der Bruder des Piloten, der am vergangenen Montag mit Klaus Lenhart im Talwald abgestürzt war. „Es würde mich nicht wundern, wenn Marc kurzfristig abspringt“, so Rainer Rauch, „aber da hätte natürlich jeder Verständnis, zumal wir sicher auch einen Ersatz für den Posten des Sportlichen Leiters finden würden.“

Wie die Polizei Esslingen gestern mitteilte, befindet sich Patrick Puskeiler auf dem Weg der Besserung. „Seine Entlassung aus dem Krankenhaus steht unmittelbar bevor“, sagte Sprecher Matthias Bellmer, der gleichzeitig betonte, dass derzeit nicht gegen den Piloten ermittelt wird. Es wird davon ausgegangen, dass der Absturz der Kunstflugmaschine vom Typ Extra 300 L auf einen technischen Defekt zurückzuführen ist.