Lokalsport

Kevin Kuranyi ehrt, schreibt und lobt

Fußball Der Ex-Nationalspieler und VfB-Profi sorgt zum Ausklang der Bissinger Kelterhocketse für Andrang, der auch dem guten Zweck zugute kommt. Von Reimund Elbe

Ein Star zum Anfassen: Kevin Kuranyi hat in Bissingen auch die Autogrammwünsche der Kleinsten mit Freude erfüllt. Foto: Carsten
Ein Star zum Anfassen: Kevin Kuranyi hat in Bissingen auch die Autogrammwünsche der Kleinsten mit Freude erfüllt. Foto: Carsten Riedl

Dreihundert Fischbrötchen verkauft, rund 200 Schützen an der Torwand am Start, weit über 100 geschriebene Autogramme durch Stargast Kevin Kuranyi - das außergewöhnliche Rahmenprogramm bei der Bissinger Kelterhocketse hat beeindruckende Zahlen, reichlich Unterhaltung sowie Geld für einen guten Zweck geliefert.

Höhepunkt am Sonntagabend war die Stippvisite des 52-fachen deutschen Fußball-Nationalspielers. Jener, unbeeindruckt von der wenig einladenden, nasskalten Witterung am Albrand, gab sich locker, freundlich und gut gelaunt. „Keine Angst, ihr könnte ruhig näher kommen“, scherzte der 36-Jährige, als er mit Bürgermeister Marcel Musolf an der Hinteren Straße zur Ehrung der besten Torwandschützen schreiten wollte, die meisten Besucher jedoch noch (zu) weit weg standen.

Kuranyi, zuletzt als Profi vor zwei Jahren bei der TSG Hoffenheim unter Vertrag, fand nicht nur Gefallen am Bad in der Menge, sondern lobte auch den Ort. „Ich war noch nie in Bissingen, wirklich schön hier“, bekannte der weit gereiste Fußballer, einst unter anderem jeweils fünf Jahre für Dynamo Moskau und Schalke 04 am Ball.

Dass Kuranyi schließlich einen ehemaligen Berufskollegen als Sieger des Jux-Torwandschießens ehrte - kurios. Unter den vielen Schützen, die bis in den späten Samstagabend und den ganzen Sonntag ihr Glück an der Torwand versuchte hatten, setzte sich ausgerechnet Ex-Profi Kai Oswald durch - ebenso wie Kuranyi früher unter anderem beim VfB Stuttgart aktiv. Aktuell trainiert der ehemalige Abwehrspieler die U14-Junioren am Wasen. Zweimal unten und einmal oben: als Einziger traf der seit neun Jahren in Bissingen lebende Oswald („ich bin glücklich hier“) dreifach, wurde mit einem Gutschein für ein Brau-Seminar inklusive Verköstigung für zehn Personen im Badischen belohnt. Im Stechen um Platz zwei setzte sich Carlo Pangerl vor seinem Bruder Leo durch. „Unter den fünf Erstplatzierten sind drei Kinder“, stellte Rahmenprogramm-Organisator Andreas Rauschenberger erfreut fest. Neben den Pangerl-Brüdern der Fünftplatzierte Georg Bernauer.

Der Erlös für die Kindergärten im Ort durch Fischbrötchenverkauf - wegen einer verlorenen Wette hatte ein Geschäftspartner Rauschenbergers die Brötchen unters Hocketse-Volk gebracht -, Tombola und Torwandschießen dürfte mindestens im hohen dreistelligen Eurobereich liegen. „Die Aktionen für den guten Zweck haben die Kelterhocketse bereichert“, bilanzierte Bissingens Bürgermeister Musolf.

Fast hätte übrigens auch der Schultes im Kampf um die Spitzenplätze im Torwandschießen eingegriffen. Der eine erzielte Treffer habe freilich „nicht ganz fürs Stechen gereicht“, wie Musolf augenzwinkernd anmerkte.