Lokalsport

Kicker zwischen Frust und Freizeit

Fußballszene Der gestrige Spieltag verlief für die Topteams aus der Teckregion emotional völlig unterschiedlich.

Schön anzuschauen, aber wegen Schneematsch unbespielbar: der Rasenplatz der SGEH. Foto: Carsten Riedl
Schön anzuschauen, aber wegen Schneematsch unbespielbar: der Rasenplatz der SGEH. Foto: Carsten Riedl

Echterdingen/N‘tailfingen. Weilheim und Kirchheim: Das heißt zweimal Frust über null Punkte an einem Tag. Die erlittenen, knappen Niederlagen des Landesligisten TSV Weilheim und Bezirksligisten VfL Kirchheim schmerzen nicht nur, sondern sind in einem Fall wohl das endgültige Aus im Kampf um Relegationsplatz zwei.

Jenes dürfte den TSV Weilheim nach der 0:1-Pleite beim TV Echterdingen ereilt haben. Dass dem Landesliga-Tabellenzweiten TSGV Waldstetten gestern erst in der Nachspielzeit das 3:3 auf dem Ebersbacher Kunstrasen gelang, war das I-Tüpfelchen auf einen gebrauchten Weilheimer Tag. „Wir haben den Waldstettenern trotz einstündiger Unterzahl einen großen Kampf geliefert“, betonte Oliver Konya, Pressewart des SV Ebersbach, „schade, dass wir noch den Ausgleichstreffer gefangen haben.“ Der Rückstand des TSV Weilheim auf den Ligazweiten wuchs so um einen weiteren Zähler auf deren zehn.

„Tiefer Boden liegt uns nicht“

Beim Bezirksligisten VfL Kirchheim fand Spielertrainer Markus Schweizer zwei Hauptgründe für die 2:3-Niederlage beim abstiegsgefährdeten TSV Neckartailfingen. „Tiefer Boden kommt uns einfach nicht entgegen, weil wir dann unsere spielerischen und technischen Fähigkeiten nicht so in die Waagschale werfen können“, konstatierte der VfL-Coach. Zudem habe sich erneut gezeigt, dass die Mannschaft, bestückt mit vielen jungen Spielern, in manchen Situationen noch nicht die Erfahrung aufweise wie andere Teams. Trotzdem wirkte Schweizer nach dem Flop nicht unglücklich. „Als Optimist habe ich durchaus das 1:1 des Tabellenzweiten TSV Oberensingen wahrgenommen“, sagte er.

So vergrößerte sich der Rückstand auf den Ligazweiten lediglich auf drei Punkte. Kommenden Sonntag kommt es zum lokalen Hit an der Jesinger Allee: Der VfL, Tabellendritter, empfängt den direkten Verfolger SGEH.

Die Sportgemeinschaft musste gestern, wie befürchtet, eine sportliche Auszeit nehmen. „Als ich am Samstagmittag den Platz besichtigt habe, war mir klar, dass wir gegen Neidlingen nicht spielen können“, berichtete SGEH-Abteilungsleiter Sven Laderer. Zu diesem Zeitpunkt sei das Geläuf im Hardtwaldstadion noch komplett mit Schnee und Schneematsch überzogen gewesen. Minuten später informierte Laderer Bezirksspielleiter Bernd Schraitle über die Unbespielbarkeit des Platzes. Eine Extratrainingseinheit am spielfreien Tag beraumte SGEH-Trainer Dieter Hiller nicht an.

Skispringen statt Kicken

Freizeit genießen durften am Sonntag deshalb auch die Kicker des TV Neidlingen. Einige Akteure hatten tags zuvor beim Ernst-Ruoß-Gedächtnisspringen mitgemischt (siehe Seite 20 dieser Ausgabe). Die Bandbreite der erzielten Skisprungweiten bei den Neidlinger Kickern war von 10 Metern (Kapitän Patrick Class) bis hin zu einem gestandenen 27,5-Meter-Satz von Steffen Kuch groß. „Alle haben die Sprünge gut überstanden“, berichtete Patrick Kölle einen Tag nach der Gaudi auf Edelwang. „Es hat großen Spaß gemacht“, urteilte der TVN-Spie-lertrainer, der bei seinem weitesten Sprung auf 14,5 Meter kam.

Gestern mischte sich Kölle unter die Zuschauer der Bezirksligabegegnung zwischen Faurndau und Donzdorf - aus gutem Grund. Kommenden Donnerstag rückt just der FV Faurndau zum Nachholspiel in Neidlingen an. Es ist eins von fünf an diesem Tag geplanten Bezirksliga-Nachholspielen. Gestern unterlagen die Faurndauer 0:2. Ganz im Sinne der Neidlinger. So bleibt der Vorsprung von fünf Punkten auf den FVF zumindest bis Donnerstag bestehen.

Optimistisch sind die Neidlinger, dass der heimische Platz dann wieder bespielbar ist. Am gestrigen Sonntag war dies noch nicht der Fall, weshalb der TVN das Spiel der zweiten Mannschaft in der Kreisliga B gegen die SG Ohmden/Holzmaden II kurzfristig absagen musste. Reimund Elbe