Lokalsport

Kilometer fressen in luftiger Höhe

Segelfliegen Fliegergruppe Wolf Hirth beendet die Bundesligasaison nach einem fulminanten Schlussspurt auf Platz 13.

Mit dem Schleppflugzeug geht es am Vormittag in die Thermik. Foto: Tilo Holighaus
Mit dem Schleppflugzeug geht es am Vormittag in die Thermik. Foto: Tilo Holighaus

Kirchheim. Mit einem zweiten Platz in der 19. und damit letzten Runde der Segelflug-Bundesliga hat die Fliegergruppe Wolf Hirth noch einmal Plätze im Gesamtklassement gutgemacht. Von Rang 16 ging es drei Plätze nach vorne auf Rang 13. Damit beweisen die Piloten einmal mehr, dass sie in der Top-Liga der deutschen Segelflugvereine mithalten können.

„Das Rundenergebnis ist umso bemerkenswerter, weil wir dieses Mal angesichts des hervorragenden Wetters eher auf langen Strecken unterwegs waren und die schnellen Sprints für die Liga-Wertung quasi nebenbei erfolgen haben“, resümiert Tilo Holighaus, Geschäftsführer des Kirchheimer Segelflugzeugherstellers Schempp-Hirth und selbst begeisterter Pilot. Holighaus, der am Wochenende von der Hahnweide aus mit 946,23 Kilometern den fünftweitesten Flug in ganz Deutschland absolvierte, fand die Wettersituation außergewöhnlich. „Es ist selten, dass so knackige Kaltluft auf den noch immer sommerlich aufgewärmten Boden trifft. Das waren beste Bedingungen.“

Im großen Dreieck durch die Luft

Und die wussten die Wolf-Hirth-Piloten zu nutzen. Holighaus flog seine knapp 950 Kilometer von der Hahnweide aus als großes Dreieck mit den Wendepunkten Schluchsee im Schwarzwald, Lohr am Main nahe Aschaffenburg und Ingolstadt und verlängerte seinen Flug noch einmal über die Hahnweide hinaus bis ans Klippeneck bei Denkingen und wieder zurück.

Maximilian Schäfer war auf einer ähnlichen Route unterwegs und kam am Ende auf knapp 840 Kilometer. Auch Sebastian Nägel flog ein Dreieck in diesen Dimensionen und absolvierte damit den punktbesten Flug der Kirchheimer in der letzten Ligarunde. Erwähnenswert noch der Flug von Rudy Frye und Philipp Grauer. Mit ihrem Doppelsitzer folgten sie der Alb Richtung Westen, bogen bei Geislingen an der Steige nach Norden ab und flogen gut 200 Kilometer stur geradeaus bis zur Wasserkuppe und den gleichen Weg wieder zurück. Alle zwölf gemeldeten Flüge zusammengerechnet, legten die Kirchheimer Piloten am Sonntag 7 611 Kilometer zurück.

„Solche Tage sind gut für unseren Verein“, schloss Holighaus, der bei seinen Kameraden inzwischen einen legendären Ruf als Antreiber für die Bundesligaflüge weghat. „Wenn alle Flugzeuge eines Vereins in der Luft sind und Kilometer fressen, dann kommt richtig Sportsgeist auf.“

An der Spitze der Liga steht am Ende die LSG Bayreuth mit 262 Punkten, gefolgt vom Luftsportring Aalen mit 260 und der Fliegergruppe Schwäbisch-Gmünd mit 219 Punkten. In die 2. Liga absteigen muss unter anderem die Fliegergruppe Dettingen.lr