Lokalsport
Kirchheimer Hoch im Tief Rudolf

Fußball-Bezirksliga Der VfL hat sich nach der Nullnummer gegen Denkendorf per 4:1-Auswärtssieg zurückgemeldet. Von Reimund Elbe

Region. Tief „Rudolf“ hat mit Kühle und reichlich Regen auf den Fußballplätzen des Bezirks für eine ungemütliche Atmosphäre gesorgt. Erwärmen konnte sich am Sonntag allerdings die Anhängerschaft des Bezirksligazweiten VfL Kirchheim. Das 4:1 bei Aufsteiger TSV Oberboihingen erweist sich als wichtig, weil zeitgleich auch die Relegationsplatz-Interessenten FC Eislingen (5:2 in Harthausen) und SV Ebersbach (4:1 in Plochingen) ihre jeweiligen Jobs tadellos erledigten. Der Kirchheimer Vorsprung von einem Zähler auf die Eislinger sowie deren drei auf Ebersbach hat somit Bestand. Kommenden Donnerstag könnten die Kirchheimer beim Nachholspiel in Donzdorf die Situation mit weiterem Punktezuwachs zusätzlich verbessern.

Hohes Tempo trotz Nässe

Beim VfL war in Oberboihingen von der Frust-Nullnummer gegen den Tabellenletzten TSV Denkendorf, der am Sonntag mit einem 5:1 gegen Köngen erneut für Erstaunen sorgte, nichts mehr zu spüren. „Wir haben gut gestanden, im Offensivspiel immer wieder Lösungen gefunden“, zeigte sich Trainer Armin Ohran nach dem Abpfiff erleichtert. Zwar war auch der Oberboihinger Rasenplatz vom Regen aufgeweicht, doch dem Tabellenzweiten gelang es trotzdem häufig, mit wenigen Kontakten und hohem Tempo zu agieren. Den Schlusspunkt setzte Salih Egrlic per Foulelfmeter, nachdem zuvor Nico Hummel zu Fall gekommen war. Der Strafstoß-Vollender traf im Match ebenso zweifach wie Pascal Schwickert.

Dass jener 16. April für die VfL Kirchheim nicht noch mehr Bedeutung erlangte, hatte einmal mehr mit Spitzenreiter FC Esslingen zu tun. Zwar verlangte der TSV Weilheim dem Liga-Ersten einiges ab, am Ende reichte dem FCE schließlich ein einziger Treffer zum Dreifachpunkten uner der Limburg. „Ein blöder Fehler im ersten Drittel“, habe das Esslinger Tor durch Torjäger Hrvoje Markic begünstigt, bilanzierte TSVW-Trainer Salvatore De Rosa.

Zur Wahrheit gehört allerdings auch, dass sich der Tabellenführer ein deutliches Chancenplus im Lauf der Partie erarbeitete. „Leider haben wir es nicht geschafft, vorne den Ausgleich zu machen“, wies De Rosa offen auf abnehmende Gefahr seines Teams vor dem Esslinger Strafraum hin. Schmerzhaft endete für Sebastian Huonker die Begegnung, nach einem Zweikampf Mitte der zweiten Halbzeit. Coach De Rosa: „Sebastian hat den Stollen des Gegenspielers abbekommen, nun im Schienbein ein kleines Loch.“ Der Defensivmann wird voraussichtlich bei der kommenden Freitag-Flutlichtpartie in Ebersbach ausfallen.

Dass die Laune des Weilheimer Trainers trotz Niederlage nicht ganz verdorben war, hatte nicht nur mit der respektablen Vorstellung gegen die Liga-Übermannschaft zu tun. Denn: Auch etliche andere abstiegsgefährdete Teams haben verloren. Der TV Neidlingen zum Beispiel 1:2 gegen den FC Donzdorf, aber, was auch den Neidlingern gefällt, der zuletzt äußerst formstarke TSV Harthausen gegen den FC Eislingen. Das 2:5 gegen den VfL-Jäger war die erste Niederlage nach zuvor zwei Siegen. Auch der TSV Neckartailfingen konnte den vermeintlichen Aufschwung nach glücklichen Sieg über den TSV Jesingen vom vergangenen Donnerstag nicht bestätigen, wurde beim FV Vorwärts Faurndau 2:7 zerlegt. Dass zudem der VfL Kirchheim bei TSV Oberboihingen gewann, bringt den Teckteams im Keller ebenso Luft.

Luft kann der TV Neidlingen ganz besonders gebrauchen, denn die Niederlage gegen den FC Donzdorf war das neunte sieglose Match in Serie. Wenn es eine charakteristische Szene für das fehlende Spielglück des TVN zur Zeit gibt, war es jene nach 15 Minuten. Spielertrainer Patrick Kölle schoss den Ball an den linken Innenpfosten, von dort rollte die Kugel der Torlinie entlang zum anderen Innenpfosten, um anschließend von einem Donzdorfer entsorgt zu werden. „Zudem gab es in diesem Spiel viele Kann-Entscheidungen des Unparteiischen“, ärgerte sich der kickende Coach unter anderem über einen seiner Meinung nach nicht gegebenen Elfmeter pro Neidlingen in der Schlussphase. „Leider ist das aktuell so“, spricht der Coach das fehlende Glück an. Wenigstens sei es „ein kleiner tabellarischer Trost“, dass auch einige andere Teams aus dem Tabellenkeller nicht hätten punkten können.