Lokalsport

Kirchheimer Piloten holen Silber

Segelfliegen Ein furioses Finale beschert der Hahnweid-Fliegergruppe Wolf Hirth noch Platz zwei in der Bundesliga.

Das Cockpit eines Gleiters verschafft Überblick.Foto: privat
Das Cockpit eines Gleiters verschafft Überblick.Foto: privat

Kirchheim. Es dürfte sich fast wie ein Sieg anfühlen: Nachdem die Kirchheimer Segelflieger im vergangenen Jahr den Abstieg aus der ersten Bundesliga gerade noch abwehren konnten, haben sie in dieser Saison als Zweitplatzierte dank eines starken Finales gezeigt, dass sie zu den besten deutschen Segelflugvereinen gehören. Dabei war diese Saison in mehrfacher Hinsicht besonders. Zunächst verschob sich der Start wegen Corona auf Ende Mai, dann folgte ein Wechselbad: Sieg in der ersten Runde - letzter Platz in der zweiten. Bis zur Saisonmitte arbeiteten sich die Kirchheimer mit konstant guten Leistungen bis auf den zweiten Tabellenplatz vor. Doch gegen Ende holten andere Mannschaften auf. In der letzten Runde hatten noch vier Vereine Chancen auf Platz zwei. Lediglich der Luftsportverein Rinteln aus Niedersachsen lag uneinholbar vorn.

Spätestens vergangenen Freitag war in Kirchheim klar, dass die Wetterbedingungen vor der Haustür wohl nicht für schnelle Flüge reichen würden. Deshalb starteten Maximilian Schäfer und Sebastian Nägel von Ludwigs­hafen und ­Sören Nölke von Anspach im Taunus aus zu ihren letzten Liga­flügen in diesem Jahr. Nölke bewies dabei seine Klasse im Sprint: Insgesamt flog er 615 Kilometer, wovon er knapp 370 innerhalb des zweieinhalbstündigen Zeitfens­ters für die Ligawertung schaffte. Das brachte ihm mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von fast 148 Stundenkilometern den besten Flug der Runde und bereits zum fünften Mal in dieser ­Saison den schnellsten Ligaflug des Hahnweide-­Teams ein. Überdies war es der schnellste Flug in ganz Europa an diesem Tag.

Max Schäfer und Sebastian Nägel steuerten 323 und 289 Kilometer zur Wertung bei und machten damit den Silber-Rang im Gesamtklassement endgültig perfekt. Schäfer hatte in dieser Saison mannschaftsintern dreimal die Nase vorn, Nägel zweimal. „Wir können wirklich stolz auf unsere Sportler sein, die uns vom Klassenerhalt innerhalb eines Jahres zum Kampf um den Titel geführt haben“, sagt Norman Baum, der erst in diesem Sommer den Vorsitz der Fliegergruppe Wolf Hirth übernommen hat.lr