Am kommenden Montag wird Lasse Pörtner 16 Jahre alt – am selben Tag, an dem Boris Becker das 54. Lebensjahr erreicht. Das schönste Geburtstagsgeschenk hat sich der große Kirchheimer Hoffnungsträger schon eine Woche vorher gemacht – mit dem Einzug in beide Endspiele seines ersten Tennis-Weltranglistenturniers in Leimen, dem Geburtsort von „Bobbele“.
Damit überraschte er alle. Denn Lasse Pörtner war einer der Jüngsten im 64 Teilnehmer starken Feld, ist erst kürzlich von der U16 in die U18 gewechselt und spielt seither in der hochklassig besetzten „ITF World Tennis Junior-Tour“. Weil neu dabei und noch nicht mit Ranglistenpunkten ausgestattet, musste die Nummer 1787 der ITF-Rangliste durch die Qualifikation, um ins Hauptfeld aufzurücken. Er tat das mit Bravour: 6:0, 6:1 gegen Fynn Kirschner (Deutschland), 6:0, 6:4 gegen Benoit Torcq (Belgien), 6:2, 6:3 gegen Matej Laibl (Tschechien).
Siegreich ging es im 32er-Hauptfeld weiter. Der Pole Filip Bojko wurde 6:1, 6:2 abgeschmettert, der Schweizer Nikola Djosic 6:3, 6:3, der Franzose Dorian Ley 6:2, 6:1. Im Halbfinale erlebte Tim Daniel Stemler vom TC Weilerbach/Pfalz, mit Ranking 1637 vor Pörtner platziert, gegen den Kirchheimer mit 1:6, 1:6 sein Waterloo. Nach sieben Einzeln ohne Satzverlust dann das Ende der Siegesserie im Endspiel. Topmotiviert von den einheimischen Zuschauern wuchs der 17-jährige Philipp Rein von der SG Heidelberg über sich hinaus und brach Pörtners Widerstand mit 6:4, 6:4.
Schweizer Duo zu stark
Auch im Doppel drang der junge Kirchheimer mit seinem Partner Flynn Tjark Baumert (16) aus Sinzig-Löhndorf bis ins Finale vor – über Petrovic (Deutschland)/Kirbis (Slowenien) 6:2, 6:4, Pazdera/Vales (Tschechien) 6:3, 6:1 und Guzon (Slowakei)/Panacek (Tschechien) 4:6, 7:5, 10:7. Im Endspiel hatten die topgesetzten Schweizer Adrien Berrut/Florent Limani gegen die jüngeren Deutschen mit 6:3, 4:6 und 10:7 im Match-Tiebreak das Glück auf ihrer Seite.
In seiner aktuellen Hochform ist Lasse Pörtner bei den deutschen Jugendmeisterschaften U16 vom 22. bis 28. November in Essen einiges zuzutrauen. Unmittelbar danach geht es zu einem weiteren ITF-Weltranglistenturnier nach Fleesensee in Mecklenburg-Vorpommern.