Lokalsport
Klinglers Uhr ist noch nicht abgelaufen

Fußball-Bezirksliga Die Verantwortlichen des TSV Weilheim stärken ihrem Trainer demonstrativ den Rücken und nehmen die Spieler in die Pflicht. In Jesingen läuft die Suche nach einem neuen Coach. Von Max Pradler

Der TSV Weilheim auf Talfahrt: Nach dem desolaten Auftakt mit gerade einmal zwei Punkten aus acht Partien, rechnen in der lokalen Fußballszene nicht wenige mit der baldigen Entlassung von Oliver Klingler. Co-Abteilungsleiter Marvin Heth bezieht vor der Partie gegen den 1.FC Rechberghausen Stellung: „Ich betone ganz klar, dass das für uns kein Thema ist. Oli hat nach wie vor unsere volle Rückendeckung – egal was am Sonntag passiert.“

Auch die Spekulationen, dass U19-Coach Salvatore De Rosa als Nachfolger Klinglers bereits in den Startlöchern stünde, dementiert Heth: „Salva macht einen tollen Job. Aber wieso sollten wir das funktionierende Gebilde in der U19 auflösen? Damit würden wir ja nur eine neue Baustelle öffnen.“

Angezählt seien vielmehr einzelne Akteure des Tabellenletzten: „Wir sind von einigen Spielern sehr enttäuscht. Da geht es nicht um die, die immer da sind und sich voll reinhängen. Aber es gibt einige, die schlichtweg nicht die Einstellung an den Tag legen, die wir uns wünschen und die sie uns vor der Saison auch zugesagt hatten“, kritisiert Heth, „das restliche Team wird dadurch im Stich gelassen“.

Jesinger weiter auf Trainersuche
Apropos Trainer: Den sucht zehn Tage nach dem Rücktritt von Dieter Hiller weiterhin der TSV Jesingen. „Wir haben eine klare Vorstellung, was für einen ‚Typ’ Trainer wir für unseren Weg wollen. Erste Gespräche haben wir bereits geführt“, lässt Thomas Reinöhl, Sportlicher Leiter des TSV, verlauten. Konkret sei derzeit allerdings noch nichts. Klar ist: Es bedarf aus Sicht der Jesinger einiges an Kreativität und Vitamin B, denn allzu viel Optionen gibt der Trainermarkt momentan nicht her.

Eine naheliegende Lösung wäre womöglich Benjamin Bilger, der kürzlich bei Ligakonkurrent FV Faurndau die Reißleine zog. Ein weiterer Kandidat hingegen steht aktuell nicht zur Verfügung: Daniel Rieker, der den TSV Köngen vor zwei Jahren in Landesliga führte, absolviert momentan die Meisterschule. Ein geregelter Trainingsbetrieb ist für den 35-Jährigen daher nicht möglich. Eine Entscheidung jedenfalls soll zeitnah erfolgen. Bis dahin bauen die „Gerstenklopfer“ auf die gute Leis­tung im Derby gegen den VfL auf. „Wir haben gesehen, dass einiges möglich ist, wenn wir wollen. Das macht uns Mut – für das Spiel am Sonntag in Nellingen und den restlichen Saisonverlauf. Unser Team nimmt den Abstiegskampf an“, ist Reinöhl überzeugt.

VfL-Chef tritt auf Euphoriebremse
Neun Spieltage, 21 Punkte und Tabellenplatz zwei – diese Zwischenbilanz hätte bei Fußball-Bezirksligist VfL Kirchheim vor der Saison vermutlich jeder sofort unterschrieben. Dementsprechend glücklich ist Fussballchef Marc Butenuth: „Auch wenn wir durch unsere guten Leistungen jetzt etwas Blut geleckt haben, bleiben wir auf dem Boden und werfen unser Saisonziel nicht einfach über Bord – und das ist das obere Drittel.“

Am Sonntag geht es für die „Blauen“ an der Jesinger Allee gegen den JC Donzdorf. Die Gäste, deren Team gespickt ist mit Spielern, die bereits höherklassig aktiv waren, gelten als klarer Aufstiegsfavorit – ein echter Prüfstein für die junge VfL-Mannschaft. „Da werden wir sehen, wo wir wirklich stehen“, kündigt Butenuth an.

Mit dabei ist dann auch wieder Kapitän Tim Sternemann, der nach vierwöchiger Verletzung diese Woche erstmals wieder schmerzfrei trainieren konnte. Der Einsatz von Spielmacher Melvin Alavac ist hingegen noch unklar.

Während der TV Neidlingen an diesem Wochenende spielfrei ist und das Geschehen der Konkurrenz entspannt aus der Ferne beobachten kann, muss die SGEH beim Tabellennachbarn FV Neuhausen ran. Mit einem Sieg würde das Mirbauer-Team den Anschluss an die Spitzengruppe halten.