Lokalsport
Knights nach Niederlage in Bayreuth zwischen Trauer und Trotz

Basketball Die Kirchheimer hadern mit der aus ihrer Sicht unnötigen Niederlage in Oberfranken, blicken aber bereits kämpferisch auf die kommenden Aufgaben. Von Peter Eidemüller

Hätte, wenn und aber – dass es nichts bringt, verpassten Chancen nachzutrauern, weiß auch Chris Schmidt. Trotzdem sitzt der Frust beim Sportchef der Kirchheimer Zweitligabasketballer nach der Auswärtspleite in Bayreuth am Samstag tief. „Das ist maximal ärgerlich“, sagt er, „die Niederlage nervt.“ Statt der Konkurrenz um die begehrten Play-off-Plätze auf vier oder gar sechs Punkte zu enteilen, finden sich die Ritter als Tabellenfünfter weiterhin mittendrin im Getümmel um Platz acht oder besser.

„Der Druck war hoch und damit konnten wir nicht gut umgehen“, analysiert Head Coach Igor Perovic die Niederlage, deren Ursachen vor allem in der hohen Fehlerquote – die Knights leisteten sich 14 Turnover – und der Freiwurfschwäche lagen. Dass nur zwölf von 23 Versuchen durch die Reuse rauschten, trübt eine ansonsten durchaus ansprechende Offensivleistung. Immerhin gestattet Bayreuth gegnerischen Teams in der Oberfrankenhalle sonst im Schnitt gerade mal 78 Punkte. Mit Hagen und Münster, die dort jeweils 89 Zähler erzielten, waren bislang nur zwei Teams besser als die Kirchheimer mit ihren 84. „Unemotional betrachtet, war es eine unserer besseren Auswärtsleistungen“, fasst Chris Schmidt zusammen.

Dennoch bleibt die Frage, warum sich die Knights in der Fremde, wo in acht Spielen nur drei Siege gelangen, schwerer tun, als daheim (7:1 Siege). „Jedes Team spielt lieber zu Hause“, weiß Schmidt, „da hat jeder seinen festen Rhythmus, die Abläufe sind immer gleich getaktet. Das ist für Profisportler extrem wichtig, deshalb tun sich generell alle auswärts schwerer.“

Gern gesehener Gast kommt

Auf den kommenden Kirchheimer Gegner trifft diese These zu wie auf keinen anderen: Mit dem VfL Bochum rückt zum Hinrundenende am Samstag (Spielbeginn 19 Uhr) das auswärtsschwächste Team der ganzen Liga in der Sporthalle Stadtmitte an. Angesichts von sieben Niederlagen in sieben Spielen fern des Ruhrpotts ist die Favoritenrolle klar verteilt – oder etwa nicht? „Es ist sehr schwierig, zu Hause so gut zu spielen, wie wir das bislang getan haben. Außerdem ist Bochum ein sehr gefährlicher Gegner, der bereits Trier und Hagen geschlagen hat“, warnt Igor Perovic auch vor dem Hintergrund, dass es für die Knights danach knüppeldick kommt. Nach dem Gastspiel bei Tabellenführer Jena am übernächsten Samstag gastiert eine Woche drauf der Tabellenzweite aus Trier unter der Teck. „Bochum ist das wichtigste dieser drei Spiele“, sagt Sportchef Chris Schmidt, „gegen Jena und Trier wären Siege ein Bonus.“

Wie es zumindest gegen Jena klappen kann, haben die Ritter bereits bewiesen: Der 87:75-Sieg über die Thüringer Anfang Dezember war neben dem 105:99 zuvor gegen Gießen einer von zwei „Big Wins“ gegen Teams, die aktuell vor Kirchheim stehen – beide übrigens zu Hause.

Kirchheimer Aufstiegscoach gefeuert

Pat Elzie ist nicht mehr Trainer der EPG Baskets Koblenz. Wie der Verein mitteilt, habe man sich vom 63-jährigen Amerikaner getrennt, weil dieser die Mannschaft nicht mehr erreicht habe. „Das Leistungspotenzial der Mannschaft und der einzelnen Spieler ist sicherlich deutlich größer als das, was wir derzeit sehen“ heißt es. Elzie hatte die Koblenzer vor eineinhalb Jahren übernommen und vergangene Saison als Meister der ProB in die ProA geführt. Nachfolger wird der bisherige Co-Trainer Yasin Turan.
In Kirchheim hat Elzie seinen Platz in den Basketballannalen sicher: Im Januar 2007 als Coach angeheuert, gelang den neu formierten Knights unter seiner Führung 2008 der Aufstieg in die ProA, ehe er Kirchheim Richtung Bremen verließ. pet