Lokalsport

Knights nur so stark wie ihre Defensive

Basketball Der Sieg nach Verlängerung im Artland offenbarte bekannte Kirchheimer Schwächen. Die Mannschaft findet weiterhin nur über die Verteidigung ins Spiel.

Immer eine Hand dazwischen: Hier blockt Paul Giese (rechts) erfolgreich einen Wurf von Jalen Bradley im Trikot der Artland Dragons. Foto: Rolf Kamper

Dank eines 88:77 Sieges nach Verlängerung gegen die Artland Dragons, stehen die Kirchheim Knights zum ersten Mal in dieser Zweitligasaison im Basketball auf einem Playoff-Platz. Es war ein Sieg, der in zweifacher Hinsicht befreiend wirkte. Schließlich war die bisherige Auswärtsbilanz der Ritter äußerst dürftig. Gegen die Topteams aus Giessen, Hagen und Jena gab es teils deutliche Niederlagen, und auch gegen Aufsteiger Münster enttäuschte Kirchheim am zweiten Spieltag. Nur bei ihrem ersten und bisdahin einzigen Auswärtssieg in Düsseldorf boten die Ritter eine konzentrierte und ansprechende Leistung.

Nun also der zweite Erfolg in der Fremde, der eine ausgeglichene Bilanz mit fünf Siegen bei fünf Niederlagen beschert. Dabei überraschte Headcoach Igor Perovic mit Kayne Henry in der Startformation. Der junge Brite bedankte sich nach längerer Pause und übernahm vom Start weg vor allem in der Offensive Verantwortung. Während bei seinen Kollegen wenig bis gar nichts zusammen lief, gelangen ihm zehn der insgesamt 14 Knights-Punkte im Anfangsviertel. Viele Ballverluste und ein verschlafener Start sorgten für einen 14:21 Rückstand nach zehn Minuten.

Mit zunehmender Spieldauer fanden die Teckstädter dann besser ins Spiel. Pünktlich zur Pause wechselte beim 39:38 erstmals wieder die Führung. Doch es sollte sich zunächst nur um ein Strohfeuer handeln. Im dritten Viertel war die Offensivgefahr wieder wie weggeblasen. Nur sieben Punkte gelangen den Gästen in diesem Abschnitt. Immerhin: Die Verteidigung verhinderte, dass das Spiel schon früh in die entscheidende Phase ging. Beim 53:46 vor Beginn des Schlussviertels war noch alles möglich.

Perovic brachte mit Daniel Loh einen, der bislang nur selten zum Einsatz kam. Der Deutsch-Amerikaner war sofort hellwach, traf zwei Dreier in Folge und leistete mit acht Punkten einen entscheidenden Beitrag zum späteren Erfolg. Ab Mitte des letzten Viertels lief nahezu jeder Angriff über die gegnerische Zone. Dort machte sich Tyrone Nash daran, das Spiel zu drehen. Kirchheims Center gelangen acht Punkte in dieser wichtigen Phase. Kapitän Richie Williams sorgte schließlich 0,3 Sekunden vor Ende der regulären Spielzeit an der Freiwurflinie für den Ausgleich. Nach den Duellen gegen Bochum und Hagen ging es für die Knights also zum dritten Mal in die Verlängerung. Darin übernahmen die Gäste defensiv komplett die Kontrolle über Spiel und Gegner. Zwar lief im Angriff weiterhin nur wenig nach Wunsch, dafür gestattete man dem Gegner in fünf Minuten Extrazeit ganze zwei Punkte. „Wir haben über den Großteil des Spiels eine schlechte Leistung gezeigt,“ fand Perovic trotz des Erfolgs kritische Worte. „Positiv war, dass wir ruhig blieben und drangeblieben sind.“ Die Möglichkeit, einiges besser zu machen, bietet sich am kommenden Samstag im Heimspiel gegen die Eisbären aus Bremerhaven. Spielbeginn ist um 19 Uhr.cs/tb