Lokalsport

Knights zwischen Frust und Hoffnung

Basketball Hängende Köpfe nach einem verrückten Spiel in Karlsruhe: Kirchheim
erobert nach einem 21-Punkte-Rückstand die Führung und verliert mit 78:85.

Karlsruhes Maurice Pluskota (im Duell mit Nick Muszynski) unterstrich mit 17 Punkten und 17 Rebounds unter dem Korb seine Ausnahmestellung in der Pro A. Foto: Stefan Mazur

Nach der dritten knappen Niederlage in Folge sind die Play-offs in der Pro A für Kirchheims Basketballer in weite Ferne gerückt. Beim 78:85 gegen den Tabellenfünften aus Karlsruhe lagen die Ritter im dritten Viertel mit 21 Punkten zurück, kämpften sich danach jedoch beeindruckend zurück und lagen vier Minuten vor Schluss plötzlich mit zwei Punkten in Führung. Doch wie so oft kosteten vermeidbare Fehler und schlechte Würfe in der heiß umkämpften Schlussphase mögliche zwei Punkte.

Abgekämpfte und enttäuschte Mienen prägten die Minuten nach dem Abpfiff in der Karlsruher Halle. Für die Kirchheimer war es der nächste Nackenschlag nach den beiden knappen Niederlagen gegen Paderborn und Hagen. Nach einem erneut schlechten Start und einem frühen zweistelligen Rückstand brachte Headcoach Igor Perovic Kayne Henry in die Partie. Der Brite, der schon beim Sieg im Hinspiel entscheidender Mann auf Kirchheimer Seite war, belebte das Offensivspiel der Knights. Das Tempo zog nun auf beiden Seiten an und es entwickelte sich ein offener Schlagabtausch. Eine Spielweise, die eher den Karlsruhern entgegenkommen sollte. Nach dem ersten Viertel noch mit einer vergleichsweise knappen Führung (27:21), drehten die Gastgeber im zweiten Abschnitt auf und trafen teilweise auch schwerste Würfe. Umgekehrt erspielten sich die Schwaben zwar gute Wurfoptionen, die Erfolgsquote blieb aber wieder einmal erschreckend schwach. Die Folge: Zur Halbzeit lag Karlsruhe mit 49:33 in Führung.

„Wir haben in der ersten Halbzeit nicht schlecht gespielt. Intensität und Wille waren da, aber wenn wir die freien Würfe nicht machen, und der Gegner schwere Aktionen verwertet, dann sieht man sich zur Halbzeit einem solchen Rückstand ausgesetzt“, sagte Knights-Sportchef Chris Schmidt.

Fehlstart ins dritte Viertel

Es sollte noch schlimmer kommen. Die ersten beiden Minuten im dritten Abschnitt verschliefen die Gäste völlig. Karlsruhe erhöhte auf 54:33 – die höchste Führung in der gesamten Partie. Gleichzeitig war dies der Startschuss für die Kirchheimer Trotzreaktion. Nach einer Auszeit von Perovic veränderte sich plötzlich die Intensität in Abwehr und Angriff bei den Kirchheimern. Defensiv ging es nun noch kompromissloser zur Sache und vorne suchten die Knights schnelle Abschlüsse, die plötzlich auch erfolgreich waren.

Ein Dreier von Michael Flowers sorgte vier Minuten vor Schluss für die erste Kirchheimer Führung (69:67) und beendete einen beeindruckenden 36:13 Lauf. „In dieser Phase haben wir unser ganzes Potenzial gezeigt. Die Mannschaft war aggressiv, konzentriert und mutig“, so Schmidt. Doch mit der Führung schien auch die Unsicherheit wieder zu wachsen. Karlsruhe antwortete postwendend, und auf Seiten der Knights ließ nun die Kraft nach. Dennoch blieb es ein Kampf auf Messers Schneide. Mehrfach hatten die Teckstädter die Chance, erneut in Führung zu gehen, erst in der Schlussminute besiegelten zwei Ballverluste die Niederlage. „Die Jungs haben toll gekämpft. So zurückzukommen zeigt sehr viel Herz und Mentalität. Wir werden weiterkämpfen und rausholen, was noch im Tank ist“, zog Schmidt ein erstes Fazit.

Auf die Ritter warten nun drei aufeinanderfolgende Heimspiele. Den Auftakt macht das Duell am kommenden Samstag um 19 Uhr gegen die Artland Dragons.cs