Lokalsport

Kurz ist der Renner

Alb-Extrem Beim 34. Ottenbacher Radmarathon wählte die große Mehrheit der Starter gestern die „Komfort- Variante“ über 177 Kilometer. Nur der Wind meinte es nicht gut mit den Radlern. Von Wolfgang Karczewski

Radsport ;25.06.2017;Alb-Extrem 2017, Ottenbach.Start zur Alb-Extrem 2017Foto: Thomas Madel
Radsport ;25.06.2017;Alb-Extrem 2017, Ottenbach.Start zur Alb-Extrem 2017Foto: Thomas Madel

Rund 3 300 Radler haben sich bei der 34. Alb-Ex-trem gestern über die Höhen der Alb gequält. Die meisten nahmen die kürzeste Strecke über 177 Kilometer in Angriff. Die Lobgesänge auf die gute Organisation des Radmarathons erfüllen die Veranstalter vom Motor- und Radsportclub (MRSC) Ottenbach jedes Jahr mit Stolz. Das war auch diesmal nicht anders. Besonders beliebt bei den Radfahrern: die reichlich ausgestatteten Verpflegungsstellen. Hier gibt es alles, was das erschöpfte Radlerherz begehrt: Wurst- und Käsebrote, Bananen, Hefezopf, Riegel und natürlich: Nussecken.

„Das sind die besten Nussecken der Welt“, schwärmt Erich Hitzer. Der 59-Jährige aus Neidlingen hatte sich gemeinsam mit Wolfgang Schmid für die kürzeste Strecke über 177 Kilometer entschieden. Außerdem standen den Radlern eine 250 und eine 313 Kilometer lange Runde zur Auswahl. Die Nussecken sind genau genommen spezielle Riegel, die eine Bäckerei aus dem Kreis Göppingen eigens für die Alb-Extrem kreiert hat, verrät Organisatorin Ingrid Schleicher. „Manch Fahrer wollte schon das Rezept haben, aber das bleibt ein Geheimnis der Bäckerei“, sagt sie lächelnd.

Ideale Bedingungen fanden die Radler gestern vor. Lediglich der Wind auf der Alb machte zu schaffen. „Es war wunderbar“, meinte Thomas Eger. Der Vaihinger war zum ersten Mal dabei. „Tolle Veranstaltung“, so der 50-Jährige. Kritische Stimmen gab es nur wenige und betrafen meist die bis zu 16 Prozent steilen Anstiege. „Das fand ich nicht so gut und muss nicht sein“, befand der 65-jährige Gerhard Kübler aus Stuttgart.

Eilig hatte es Simon Betz. Der Lokalmatador, der für den MRSC an den Start ging, fuhr über die 313-Kilometer-Strecke in 10:46 Stunden die schnellste Zeit und avancierte zum Traufkönig. Der 24-jährige Rennlizenzinhaber setzte sich 25 Kilometer vor dem Ziel vom Vorjahresschnellsten Benjamin Doser aus Isny ab und fuhr im Alleingang ins Ziel.

Wie die meisten Teilnehmer zog auch Wolfgang Liebl vom Veranstalter MRSC Ottenbach hinterher ein positives Fazit. Es habe sich bewährt, die kürzeste Strecke noch einmal zu verringern. „Dieser Wunsch wurde vielfach an uns herangetragen, und wir haben es umgesetzt“, sagte er. Eine Route jenseits der 300 Kilometer werde es aber weiterhin geben, so Liebl: „Das hat eine gewisse Signalwirkung. Aber extremer als jetzt soll die Alb-Extrem nicht werden“, versprach er.

„Cyclistes“ und SLA-Radler bilden europäisches Tandem

Zu den Teilnehmern beim Ottenbacher Radmarathon gehörten am gestrigen Sonntag auch 14 Mitglieder des Vélo Club de Pouilly en Auxois (VCPA). Nach der gemeinsamen Teilnahme an einem Marathon in den Vogesen und an der Ardéchoise stellten sich die „Cyclistes“ aus der Lenninger Partnergemeinde Pouilly dieses Jahr gemeinsam mit zehn Startern des Skiclubs Lenninger Alb (SLA) der Herausforderung „Alb-Extrem“. Insgesamt legte das europäische „Tandem“ am Sonntag beachtliche 4 832 Kilometer zurück.