Lokalsport

Lange Gesichter in Lenzerheide

Mountainbike Fumic, Pfäffle und Schwarzbauer verpassen beim vierten Weltcuprennen den Befreiungsschlag.

Lenzerheide. Auch nach dem vierten Weltcup-Rennen der Saison im Schweizer Lenzerheide ist bei den Bikern aus der Region Kirchheim der Wurm drin. Weder Manuel Fumic noch Christian Pfäffle oder Luca Schwarzbauer konnten den WM-Ort von 2018 zufrieden verlassen.

Fumic noch am ehesten. Er war als Elfter, 2,06 Minuten hinter Olympiasieger Nino Schurter (1.29,48), halbwegs gut bedient, auch wenn er ohne Umschweife bekannte: „Damit bin ich nicht zufrieden.“ Vor dem Rennen hatte es zu regnen begonnen, dann aber wieder aufgehört. Die Wahl der Reifen sollte Fumic später als „Poker“ bezeichnen. Es waren nicht die richtigen, zumindest nicht in den ersten drei Runden, ehe die Strecke langsam wieder abgetrocknet war. Bis dahin schlitterte Fumic auf dem Waldboden und über die vielen Wurzelpassagen nur so dahin, fiel von Position 13 nach einer Runde auf 21 zurück, ehe ihm eben die verbesserten Bedingungen in die Karten spielten. Fumic machte Plätze gut, doch in Richtung Top Fünf war der Zug bereits abgefahren. Im Finish überholte er noch den Schweizer Lukas Flückiger, der sich von den rund 20 000 Zuschauern bereits feiern ließ. „Den Umständen entsprechend, okay. Ich hoffe, ich kann darauf aufbauen“, meinte der Kirchheimer. In der Gesamtwertung verbesserte er sich um einen Platz auf zwölf, während Nino Schurter nach seinem vierten Saisonsieg in Folge, drei Sekunden vor Jaroslav Kulhavy (Tschechien) und 15 Sekunden vor dem Russen Anton Sintsov, vor seinem fünften Gesamt-Triumph im Weltcup steht.

Pfäffle und Schwarzbauer rätseln

Christian Pfäffle kam auch in Lenzerheide nicht wirklich gut zurecht. Der Regen hatte die 4,1-Kilometer-Runde auch für ihn zu einem schwierigen Terrain gemacht „Ich bin damit überhaupt nicht klargekommen. Am Berg war ich immer stärker als die Konkurrenten um mich herum. An der Form liegt es also nicht“, sagte der Neuffener, der erst als 65. im Ziel eintraf. „Ich weiß, dass ich besser fahren kann. Jetzt geht es darum, mich von dem langen Trip ein wenig zu erholen, und dann bin ich überzeugt, wird es auch wieder weiter nach vorne gehen.“

Vor einem noch größeren Rätsel stand Luca Schwarzbauer. Der Reuderner hatte sich eine Steigerung gegenüber Andorra erhofft, eingetreten ist das Gegenteil. Er belegte im U23-Rennen nur Rang 71, 10,52 Minuten hinter dem Sieger Martins Blums aus Lettland (1.28,48), der 14 Sekunden vor Schwarzbauers Lexware-Teamkollege Max Brandl gewinnen konnte. „Ich kann dem Rennen heute gar nichts Positives abgewinnen. Keine Ahnung, warum ich so langsam bin.“Erhard Goller