Lokalsport
Lasse Pörtner büßt Plätze ein

Tennis Der Kirchheimer war bis Jahresende Nummer eins der deutschen Junioren und 38. der Weltrangliste. Jetzt nicht mehr.

Kirchheim. Seit Beginn des neuen Jahres wird das Tennis-As aus Kirchheim weltweit nur noch unter „ferner liefen“, konkret an Position 1638 geführt. Zurück auf „Los“. Ein Neubeginn wie beim Monopoly. Wie ist das möglich?

Keine Falschmeldung, wie zu vermuten wäre. Die neue Einstufung ist üblich und hat mit dem Alter zu tun. Bis zur Vollendung des 17. Lebensjahres bestritt Lasse alle Turniere als „Junior“, zuletzt beim „Orange Bowl“ in Florida. Seit seinem 18. Geburtstag am 22. November hat der deutsche Juniorenmeister im Einzel und Doppel den Status eines „Seniors“. Das heißt, er muss sich in der Rangliste der sogenannten Aktiven gegen Gegner, die älter und stärker sind, wieder hocharbeiten. Das erfordert viel Geduld und Spucke.

Den Anfang machte er am Wochenende bei einem Regionalturnier, der „Wildcard Challenge“ im badischen Nußloch. Mit drei Siegen musste er sich für das stark besetzte 25 000-Dollar-Turnier um den „Energie-Cup“ 14 Tage später auf derselben Anlage qualifizieren. Eine Woche davor bestreitet er ein 15 000er-Turnier in Cadolzburg bei Nürnberg, für das er ohne vorgeschaltete Qualifikation spielberechtigt ist.

Sich auf steinigem Weg Schritt für Schritt nach oben arbeiten, ist nach wie vor sein erklärtes Ziel. Dafür wird er vom Verband im Rahmen des Nachwuchskonzepts gefördert. „Ich werde perfekt unterstützt“, so Lasse. Schule, Training und Wettkampfprogramm sind aufeinander abgestimmt. Der WTB organisiert die Fahrten vom Training im Leistungszentrum Stammheim zum Sportinternat Ludwigsburg, wo im April sein Abitur beginnt. „Die Schule läuft super. Das Abi kriege ich hin“, sagt er mit gesundem Selbstvertrauen.

Mit dem Team in der 2. Liga

Auch im Tennis stehen neue Reifeprüfungen bevor. Einerseits als Einzel- oder Doppelkämpfer bei hochklassigen Turnieren rund um den Erdball. Andererseits als Mannschaftsspieler. Bis 2022 schlug Lasse für den VfL Kirchheim in der Oberliga auf. Ein Jahr später mischte er beim TC Doggenburg in der Regionalliga mit. Nun machte er mit dem Wechsel zum TV Reutlingen in die 2. Bundesliga den nächsten logischen Schritt auf der Karriereleiter.

Mit Pörtner wechselten Michael Berrer, der ehemalige Senioren-Weltmeister U30, und der Schwede Max Dahlin zum TVR mit 22 Frei-, 5 Hallenplätzen und 700 Mitgliedern. Ihre namhaftesten Mitstreiter im Zweitligateam sind Nerman Fatic (Bosnien-Herzegowina), Tim Handel (DTB 20), Alex Knaff (Luxemburg) und Marek Jalovic (Tschechien). Gecoacht wird das Team von Marek Kimla (44), einem DTB-A-Trainer mit eigener Tennisschule. Klaus Schlütter