Vielseitigkeitsreiterin Johanna Zantop bei DM
Letzte Medaillenjagd bei den Junioren

Eine Weilheimerin startet durch: Vielseitigkeitsreiterin Johanna Zantop will bei den deutschen Meisterschaften an ihre Erfolge aus dem Vorjahr anknüpfen.

Weilheim. Bei den nationalen Titelkämpfen im niedersächsischen Luhmühlen reitet die 18-Jährige aus Weilheim in der Altersklasse der Junioren ihr Erfolgspferd FBW Santana’s Boy und will an ihre Erfolge aus dem Vorjahr anknüpfen. „Natürlich hoffe ich ein bisschen auf eine Medaille, und Santana’s Boy ist gut in Schuss. Aber das Niveau ist sehr stark in diesem Jahr, viele Reiter haben sich über den Winter enorm verbessert und es sind auch einige neue Gesichter dabei“, schätzt Johanna Zantop ihre Chancen ein. Die 18-jährige Weilheimerin freut sich, dass in diesem Jahr recht viele Reiter aus Baden-Württemberg in Luhmühlen starten.

Für Johanna Zantop läuft die Saison 2016 bisher überaus erfolgreich: Im Mai hat sie den Preis der Besten in Warendorf gewonnen, eine offizielle Sichtungsstation für die Europameisterschaften, die im September in Italien ausgetragen werden. Ein Start bei den Kontinentaltitelkämpfen ist das klare Ziel der jungen Weilheimerin, schließlich hat sie vergangenes Jahr bereits EM-Doppelgold gewonnen – in der Mannschafts- und in der Einzelwertung. „Mein Fokus liegt auf der Europameisterschaft. Ich will in Luhmühlen eine sichere Runde drehen, damit es mit der Nominierung klappt“, sagt sie.

Geklappt hat es für die 18-Jährige schon mit einem Platz in der Sportfördergruppe der Bundeswehrsportschule in Warendorf. „Mir bedeutet das sehr viel. Ich habe mich unheimlich früh beworben und quasi monatelang jeden Tag im Briefkasten nach einer Antwort geschaut“, freut sich die junge Reiterin. „Das ist eine tolle Chance für mich, um mir darüber klar zu werden, ob Reiten eine berufliche Option für mich ist. Außerdem herrschen in Warendorf beste Bedingungen, und ich will mich dort sportlich weiterentwickeln.“

Für Zantop ist es das letzte Jahr bei den Junioren bis einschließlich 18 Jahre. Im kommenden Jahr muss sie bei den Jungen Reitern (U 21) antreten. Das bedeutet, dass sie statt wie bisher Vielseitigkeitsprüfungen auf Ein-Sterne-Niveau dann Zwei-Sterne-Prüfungen bewältigen muss.

Trainiert wird die 18-Jährige in Warendorf unter anderem von Vielseitigkeitsreiter Andreas Ostholt, der aktuell auf der Longlist für die Olympischen Spiele in Rio de Janeiro steht. Um einen Platz an der Bundeswehrsportschule zu erhalten, müssen die Reiter in der Vielseitigkeit mindestens Erfolge auf M-Niveau vorweisen, sollten zwei Pferde dafür zur Verfügung haben und mindestens einem Landeskader angehören. „Ausschlaggebend ist aber immer die sportliche Perspektive“, sagt Ostholt.

Die Mindestdauer für eine Zugehörigkeit zur Bundeswehr als freiwillig Wehrdienstleistende beträgt zwölf Monate. Für die Neuen beginnt die Bundeswehrzeit in der Regel am 1. November mit dem sechswöchigen Grundwehrdienst. Danach erfolgt die Versetzung nach Warendorf, sodass sie üblicherweise Anfang Januar das Training aufnehmen.