Lokalsport
Linn Kazmaier geht wieder auf Medaillenjagd

Wintersport Bei der Para-WM im schwedischen Östersund ist die Oberlenningerin für sieben Rennen vorgesehen. Von Peter Eidemüller

Östersund. Wenn heute Abend im schwedischen Östersund die Para-Ski-Nordisch-WM eröffnet wird, zählt eine 16-jährige Schülerin aus Oberlenningen zu den heißesten Podiumsanwärterinnen: Linn Kazmaier gehört nach ihren fünf Medaillen inklusive Titelgewinn bei den Paralympics in Peking im vergangenen Jahr zur Weltspitze im Biathlon und Langlauf der Sehbeeinträchtigten und will diesen Status nur allzu gerne untermauern.

Gemeinsam mit Begleitläufer Florian Baumann aus Balzholz stehen für Kazmaier insgesamt sieben Einsätze in der 50 000-Einwohner-Stadt im Nordwesten Schwedens an. Jeweils drei im Biathlon und im Langlauf sowie einen in der Staffel sind geplant, wobei die Zielsetzung in allen gleich ist: „Am jeweiligen Tag das bestmögliche Rennen abliefern“, wie Mutter Gabi sagt – der größte Fan und Unterstützer macht sich heute mit der Familie auf den Weg nach Stockholm, von wo es weiter ins mehr als 500 Kilometer entfernte Östersund geht. Die Eröffnungsfeier der Titelkämpfe, an denen Sportlerinnen und Sportler aus Russland und Belarus wie bereits in Peking nicht teilnehmen dürfen, wollen die Kazmaiers heute Abend hautnah verfolgen.

Tochter Linn weilt bereits seit Dienstag in Östersund und hofft, an die bisherigen Saisonerfolge anknüpfen zu können. Nach einem Trainingslager im italienischen Livigno gab es im Dezember beim Weltcup im finnische Vuokatti drei Siege und drei zweite Plätze. „Linn ist gut drauf“, bestätigt Gabi Kazmaier, deren Tochter sich auch von einer Erkältung, die sie sich bei der WM-Vorbereitung in Tob­lach zugezogen hatte, nicht bremsen lassen will.

Para-WM in Paris als Ziel

Zumal die Ambitionen für 2023 mit den Titelkämpfen im hohen Norden noch nicht beendet sein werden. Zwar wird die Wintersportsaison nach der WM in Schweden beendet sein. Dafür tauscht Linn Kazmaier im Frühjahr das Trikot der SZ Römerstein mit dem der LG Teck. Über 1500 Meter peilt das Multitalent aus dem Lenninger Tal die Para-WM im Sommer in Paris sowie die Paralympics 2024, ebenfalls in der französischen Hauptstadt, an.