Lokalsport
Linn Kazmaier sahnt in Östersund Titel drei und vier ab

Wintersport Die Oberlenningerin holt bei der Para-WM im Einzel über zehn Kilometer ebenso Gold wie mit der Staffel.

Östersund. „Der Wind war echt hart“, musste Linn Kazmaier nach ihrem Einzelwettbewerb bei der Para-WM im schwedischen Östersund am Samstag zugeben. Über zehn Kilometer im Langlauf hat die 16-Jährige damit bei den Frauen mit Sehbeeinträchtigung bereits ihre dritte Goldmedaille geholt. Dabei war das Rennen nicht einfach, vor allem in der dritten Runde tat sich das Duo Linn Kazmaier und Guide Florian Baumann schwer. „Ich musste schauen, dass ich gut in seinem Windschatten bleibe. Dass wir uns durchgekämpft haben, macht das Rennen umso schöner“, sagte die Langläuferin nach dem Rennen. Vor allem in der dritten Runde war es nicht einfach, als Leonie Walter, zuvor zweifache Weltmeisterin im Biathlon, immer näher kam. „Da hatte ich fast ein kleines Tief. Aber dann habe ich gedacht – komm, die Runde überlebst Du auch vollends.“ Am Ende haben die beiden vom SZ Römerstein 25 Sekunden auf die Konkurrentin herausgefahren.

Diesen tollen Erfolg hat die 16-Jährige am Sonntag trotz eines kleinen Sturzes dann noch mit der offenen deutschen Langlauf-Staffel über vier Mal 2,5 Kilometer wiederholt. „Ich war heute sehr aufgeregt. 2,5 Kilometer ist eine harte Distanz, die hat man auch nicht alle Tage“, sagte Linn Kazmaier nach dem Sieg.

Starkes Rennen trotz Sturz

Den Anfang machte Sebastian Marburger vom SK Wunderthausen. Der 25-Jährige war so etwas wie die deutsche Geheimwaffe. Er setzte sich an die Spitze des Feldes und übergab als Dritter eine Sekunde hinter Norwegen und der Ukraine an Linn Kazmaier. Die 16-jährige lief trotz des Sturzes ein starkes Rennen und übergab als Fünfte an Nico Messinger vom Ring der Körperbehinderten Freiburg, 42,2 Sekunden hinter Platz eins. Und Messinger, der sich in Schweden bislang zweimal Silber und einmal Bronze erkämpft hatte, verringerte mit kräftigen Doppelstockschüben den Rückstand kontinuierlich. „Ich wusste, dass ich ranlaufen kann. Wir haben am Berg schon alle vor uns gesehen und dann einen nach dem anderen überholt“, sagte er. Marco Maier vom SV Kirchzarten, dem Sprint-Doppelweltmeister 2023, blieb die Aufgabe des Schlussläufers vorbehalten – mit den Kontrahenten aus Frankreich und Norwegen direkt im Nacken. „Ich wollte gleich eine Lücke reißen und habe das auch geschafft. Gegen Ende wurde es ganz schön zäh, aber ich bin einfach glücklich, dass es gereicht hat zum Sieg.“ Da war er naturgemäß nicht allein. Gold als Team zum Abschluss – „dass wir das zusammen gewonnen haben, das ist einfach schön“, so Linn Kazmaier. pm