Lokalsport

Luft nach oben in Weilheim, flache Bälle in Ebersbach

Trotz aktuellen Höhenflugs: Gespräche beim SVE über neue Saisonplanung erst ab April – Köngens Rueff trotz Niederlage zufrieden

Das „Heimspiel“ des designierten Trainers wäre fast ins Auge gegangen: Christopher Eisenhardt, bekanntermaßen ab der neuen Saison Cheftrainer unter der Limburg, lebt nur knapp zehn Kilometer von der Echterdinger Sportanlage Goldäcker im benachbarten Sielmingen. Nach dem Spielende beim TVE (1:1) atmete der Ex-Oberligaspieler erstmal durch.

Echterdingen. „Wir haben uns den Punkt verdient. Das Remis geht völlig in Ordnung“, wusste Chris Eisenhardt, der gleich noch einen Satz hinterherschmetterte, der in der sonntäglichen Fernsehsendung „Doppelpass“ vermutlich umgehend zur Spende von drei Euro geführt hätte: „Wer wirklich will, der erarbeitet sich das Glück.“ Was der aktuelle Co-Trainer bestätigte, war, dass der Teamgeist der Weilheimer beim gestrigen Heimspiel „überragend mit Luft nach oben“ war. „Wir sind gut aus der Winterpause gekommen und auf einem guten Weg. Zudem hat die Mannschaft mit dem Tor in der Nachspielzeit eine tolle Moral gezeigt“, macht Eisenhardt allen Mut, die den TSVW schon aus dem Kreis der Aufstiegskandidaten aussortieren wollten.

TVE-Coach Aleksandar Kalic, der auf den angeschlagenen Kapitän und Ex-VfL-Kicker David Hertel verzichten musste, haderte ein wenig mit der Chancenverwertung seines Teams: „Wir haben drei dicke Chancen zum zweiten Treffer nicht genutzt und waren deshalb einfach nicht clever genug“, so Kalic.

Besser stellte sich da Tabellenführer SV Ebersbach an. Die Filstäler servierten am Samstag zunächst den TSV Blaustein 3:0 ab und rieben sich erfreut die Hände, als am Sonntag die Kunde von der 1:3-Niederlage von Calcio Leinfelden beim SC Stammheim die Runde machte. SVE-Sportchef Jürgen Schorstädt: „Wir sind mit unserem hochverdienten Sieg perfekt in die Restsaison gestartet und hätten sogar höher gewinnen können.“ Da machte es auch nichts aus, dass Schor-städt wie auch die Zuschauer am Ende der Kunstrasenpartie am Samstag im strömenden Regen nass bis auf die Haut waren.

Dabei hatten die Ebersbacher in der Winterpause mit Michael Kutscher (Job in der Schweiz) und Nick Strohmaier (Weltreise) die komplette Innenverteidigung verloren. Doch mit Chris Wagenblast vom FC Donzdorf wurde die Lücke weitgehend geschlossen. Am Samstag fehlte zudem Torwart Timo Schurr mit einer Augenverletzung. Dennoch gelang, so Schorstädt, ein ungefährdeter Sieg. Zweigleisige Planungen in Richtung Verbandsliga gibt es in Ebersbach freilich noch nicht. Schorstädt: „Es gibt noch 14 Spiele in dieser Saison. Erst wenn der März vorbei ist und wir immer noch gut dastehen, werden wir beginnen, die entsprechenden Gespräche zu führen.“

Ähnlich sieht es wohl auch beim TSV Köngen aus. Die Truppe von Ex-VfL-Trainer Ralf Rueff verlor am Samstag unglücklich bei dem SF Dorfmerkingen. „Wir haben nach der Gelbroten Karte für Migel Horeth fast eine Stunde in Unterzahl gespielt und zweimal einen Rückstand aufgeholt. Am Ende traf zudem Patrick Warth in der Nachspielzeit noch die Latte“, analysierte Rueff die nervenaufreibende Partie auf dem Härtsfeld. Mit der Leistung, so der Coach weiter, war er jedoch hochzufrieden: „Auf der können wir aufbauen.“

Eine Leistung abgeliefert hätte am Samstag auch gerne der SC Geislingen im Heimspiel gegen den TSV Bad Boll. Allein das Wetter machte einen Strich durch die Rechnung der Eybachtaler. „Alle Plätze – wir haben zwei Rasen- und einen Hartplatz – waren unbespielbar“, ärgerte sich SCG-Trainer Uli Haug, der mit seiner blutjungen Truppe von 21,3 Jahren im Schnitt in der Hinrunde zunächst mit etlichen Siegen für mächtig Furore und dann mit einer Schwächephase für hängende Köpfe gesorgt hatte.

Mittlerweile hat sich das Team wieder gefunden, und auch der Vertrag mit Haug hat sich verlängert. „Wenn der Vertrag nicht einseitig gekündigt wird, verlängert er sich automatisch um ein Jahr“, klärt der Coach auf. Immerhin bekommen die Geislinger ab Oktober 2016 ihren Kunstrasenplatz auf dem ehemaligen Hartplatz – der (zu kleinen) Abmessungen wegen allerdings nur als Trainings- und Jugendplatz. Und so wird es wohl auch im nächsten Winter wieder witterungsbedingte Spielabsetzungen im Eybacher Tal geben.

Ihre Hausaufgaben gemacht haben hingegen die Funktionäre eines Vereins, der in der nächsten Saison wieder in der Landesliga spielen möchte: Der TSV Deizisau hat den Vertrag mit Trainer Tonio Pepe um eine weitere Saison verlängert. Der ehemalige Kirchheimer Trainer geht damit in seine achte Saison in seinem Heimatverein, für den er in jungen Jahren als Stürmer erfolgreich war.

„Wir haben nicht nur uns in der Führungsriege beraten, sondern auch die Mannschaft befragt“, klärt Abteilungsleiter Franz Bingel auf, „es hat sich dann bestätigt, dass Mannschaft und Trainer gut zusammenpassen.“ Der Coach selber bestätigte: „Es macht mir immer noch Spaß, und wir schielen ganz klar neben dem 1. FC Eislingen auf Rang eins.“