Lokalsport

Matchball für die Saison

Tennis Der Trainingsbetrieb in Württemberg ist seit Montag wieder möglich. An diesem Wochenende soll über die Punktspielrunde entschieden werden. Von Klaus Schlütter

Es geht wieder los: So wie Andreas Epple vom TC Weilheim sind die Tenniscracks in der Region auf die Plätze zurückgekehrt. Foto:
Es geht wieder los: So wie Andreas Epple vom TC Weilheim sind die Tenniscracks in der Region auf die Plätze zurückgekehrt. Foto: Carsten Riedl

In ganz Deutschland wird wieder Tennis gespielt. Seit dem vergangenen Montag auch in Baden-Württemberg und Bayern, wo von allen Bundesländern der Spielbetrieb am längsten geruht hatte. Zwei Verbandsligaspieler des TC Weilheim können für sich in Anspruch nehmen, die Freiluftsaison in der Teckregion eröffnet zu haben. Just, als am Montag der Morgen graute, trafen sich Andreas Epple und Jörg Höninger an der Lindach zu den ersten Ballwechseln auf Sand.

Doch selbst die beiden Frühaufsteher wurden von vier Tennisverrückten aus Spaichingen glatt in den Schatten gestellt. Im Scheinwerferlicht ihrer Autos standen sich auf zwei Plätzen jeweils zwei Damen und zwei Herren gegenüber. Um 0.01 Uhr - eine Sekunde nach der offiziellen Freigabe durch den WTB flogen die ersten Bälle übers Netz. Eine absolute Punktlandung.

„Die Leute sind wieder heiß auf Tennis, trotz der vielen Schutzbedingungen, die eingehalten werden müssen, damit alle gesund bleiben“, betont Hartmut Seifert, der Vorsitzende des WTB-Verbandsrats aus Nürtingen. Dabei könnte einem bei den strengen Verhaltensmaßregeln die Freude am Spielen glatt vergehen (siehe Infoartikel).

Doch trotz aller Beschränkungen stehen die Tenniscracks im Ländle Schläger bei Fuß. „Unsere Plätze sind seit Mitte April fertig. Wir sind alle fit und warten auf eine Entscheidung, ob die Verbandsspiele stattfinden oder nicht“, sagt Patrick Mehring, die Nummer eins im Weilheimer Team. Auch der TC Kirchheim, mit 350 Mitgliedern und 16 Mannschaften der größte Tennisverein, und alle anderen Klubs im Bezirk warten gespannt darauf, wie es weiter geht.

Tendenz geht zur Absage

In der ersten und zweiten Bundesliga wurde auf DTB-Beschluss schon die ganze Wettspielsaison abgeblasen. Für die unteren Klassen, deren Start vorläufig bereits vom 8. Mai auf das Wochenende des 20. und 21. Juni verlegt worden war, entscheiden die sechs Präsidiumsmitglieder des WTB in einer Telefon-Konferenz - Matchball an diesem Wochenende.

Im Gegensatz zu den Verbänden in Bayern und Baden spricht die Tendenz in Württemberg eher gegen die Austragung von Punktspielen in diesem Sommer. „Bei einer Vorab-Umfrage in allen Bezirken überwog das Nein. Viele Vereine sind unter den gegebenen Corona-bedingten Voraussetzungen nicht bereit, Verbandsspiele zu bestreiten“, sagt Verbandsfunktionär Hartmut Seifert. Auch wenn es wie in anderen Sportarten eventuell keine Absteiger und nur Aufsteiger geben sollte. Käme es so, können sich Mannschaften bis 1. Juni kostenfrei beim Verband abmelden. Eine Neueinteilung der Gruppen wird nicht erfolgen.

Die coronabedingten Lustkiller im Tennis

Die Vorschriften, die im Zuge der Coronalockerungen im baden-württembergischen Sport seit 11. Mai gelten, dürften so manchen Tennisfan die Lust am Spielen vermiesen: Es nur Einzelspiele erlaubt, aber keine Doppel. Auf einen Handschlag soll verzichtet werden, zumal mindestens eineinhalb Meter Abstand voneinander empfohlen wird. Umkleideräume müssen geschlossen bleiben, Duschen ist damit nicht erlaubt. Darüber hinaus dürfen Türklinken, Abziehnetze, Linienbesen nicht mit bloßen Händen, sondern nur mit Papiertaschentüchern angefasst werden. Darüberhinaus sollte der jeweilige Aufenthalt auf der Anlage auf ein Minimum beschränkt werden - das Bier danach und das gesellige Beisammensein fallen damit aus. ks