Lokalsport

Medaillenträume in Polen

Vielseitigkeitsreiterin Johanna Zantop vor Debüt bei der Junioren-EM

Immer schön der Reihe nach. Johanna Zantop, die 16-jährige Vielseitigkeits-Reiterin aus Weilheim, klettert Stufe um Stufe auf der Karriereleiter. Nach diversen Erfolgen bei nationalen und internationalen Turnieren und dem zweiten Platz bei der deutschen Juniorenmeisterschaft 2015 in Kreuth folgt in dieser Woche das nächste Highlight: Der Start bei der Junioren-EM im polnischen Bialy Bor.

Erfolgreiches Duo: Johanna Zantop und „Santana‘s Boy“ starten diese Woche bei der Junioren-EM der Vielseitigkeitsreiter. Foto: J
Erfolgreiches Duo: Johanna Zantop und „Santana‘s Boy“ starten diese Woche bei der Junioren-EM der Vielseitigkeitsreiter. Foto: Jean-Luc Jacques

Weilheim. Die vier Zantops – Vater, Mutter, Tochter und Vierbeiner „Santana‘s Boy“ – sind schon seit einer Woche in Sachen Europameisterschaft unterwegs. Johanna hat Schulferien, das passt. Die berufstätigen Eltern nahmen extra zwei Wochen Urlaub, um das Mitglied des RFV Weilheim auf ihrem bisher größten sportlichen Abenteuer zu begleiten. Per Auto und Pferdetransporter ging es zunächst nach Warendorf in Ostwestfalen. Im Bundesleistungszentrum des Deutschen Olympischen Komitees für Reiterei (DOKR) bekamen die sechs EM-Teilnehmer den letzten Schliff. Geleitet wurde der Lehrgang vom deutschen Junioren-Nationaltrainer Rüdiger Schwarz und seiner Assistentin Julia Krajewski.

Johanna Zantop hat den Bundestrainer in den vier Vorbereitungstagen durchaus beeindruckt: „Sie ist in allen drei Teildisziplinen – Dressur, Springen, Geländeritt – sehr ausgeglichen. Das ist wichtig und macht sie stark. Ich traue ihr zu, bei der EM eine gute Leistung zu bringen, wenn sie als Neuling mit dem besonderen Druck einer solchen Meisterschaft fertig wird“, so Rüdiger Schwarz.

Von Warendorf aus machte sich die Familie am Montag auf die 1 100 Kilometer lange Strecke nach Bialy Bor in Hinterpommern. Nach der obligatorischen tierärztlichen Kontrolle am heutigen Mittwoch beginnt der Wettbewerb am Donnerstag und Freitag mit der Dressur, die sich wegen der großen Teilnehmerzahl (mehr als 60) über zwei Tage erstreckt. Am Samstag geht‘s ins Gelände, am Sonntag wird zum Abschluss für die Springprüfung gesattelt.

Ab Mittwoch ist auch Johanna Zantops Trainerin vor Ort. Jutta Pöhlmann aus Leonberg, beschäftigt in Bad Überkingen, hat das Talent seit acht Jahren zwei- bis dreimal in der Woche unter ihren Fittichen und kann ihre Stärken und Schwächen am besten beurteilen. „Sie ist sehr talentiert, fleißig, konsequent, setzt Anweisungen sehr gut um“, stellt sie der jungen Weilheimerin ein prima Zeugnis aus. „Zu sagen, ich habe keine Lust, gibt es bei ihr nicht.“

Wer seinen Sport so intensiv betreibt wie die junge Weilheimerin, hat auch ehrgeizige Ziele. „Ich will unter die ersten fünf“, sagt sie vor dem EM-Start. Mit der Mannschaft, einem Quartett, hofft sie sogar auf eine Medaille. Trainerin Pöhlmann formuliert es weniger fordernd: „Ich möchte, dass sie mit einem Strahlen über die Ziellinie reitet. Ich traue ihr eine Platzierung unter den ersten zehn zu, erste fünf wäre super.“