Siebter Saisonsieg für die Zweitligabasketballer der Kirchheim Knights. Nach dem 71:65-Heimerfolg über die Gladiators Trier klettern die Ritter auf den vierten Tabellenplatz und machen so den holprigen Saisonstart endgültig vergessen.
Erneut waren die Schwaben angeschlagen in das Spiel gestartet. Jonathon Williams musste unter der Woche mit Leistenproblemen pausieren. Ihm waren die Probleme bis zur Schlussphase auch deutlich anzusehen. Andere mussten in die Bresche springen – und mit „andere“ war dieses Mal das gesamte Team gemeint. Die Defensive mussten es richten.
Trier suchte früh den Weg zu ihren stärksten Waffen, die unter dem Korb zu suchen waren. Topscorer Brody Clarke und Center Radoslav Pekovic gehören zum Besten, was die Liga an Forwards und Centern zu bieten hat. Ihnen stellten sich Noah Starkey, Till Pape, Luka Kamber und Williams entgegen. Und sie machten dies auf beeindruckende Weise. Kein einfacher Punkt wurde zugelassen, und so zeigte sich den Zuschauern in der Sporthalle Stadtmitte von Beginn an ein intensiver Abnutzungskampf. Da auch die Trierer mit dem Messer zwischen den Zähnen ihren Korb verteidigten, entstand eine wahre Schlacht um jeden einzelnen Zähler.
Mit 16:16 ging es in das zweite Viertel. Die Knights starteten schlecht in diesen Abschnitt und Trier erspielte sich eine erste Führung. Point Guard Garai Zeeb zog das eine oder andere Mal zum Kirchheimer Korb und die Verteidigung war nicht immer auf der Höhe. Der 33:41-Rückstand zur Halbzeit schmeichelte den Hausherren sogar noch ein wenig.
„Zu viele Punkte zugelassen“, befand Knights-Coach Igor Perovic und wirkte offensichtlich eindringlich auf seine Jungs ein, denn die legten in der zweiten Halbzeit einen Zahn zu. Zwar gingen die ersten beiden Spielminuten erneut nach hinten los (33:47), aber anschließend verwandelten die Knights den eigenen Korb zu einer Festung. Nur noch fünf Punkte wurden in den folgenden acht Spielminuten zugelassen. Die Teckstädter setzten nun an, das Spiel zu drehen. Punkt für Punkt schmolz der Vorsprung der Gladiators dahin. Zur Viertelpause lagen die Knights nur noch mit zwei Punkten hinten (52:50).
Und der Kirchheimer Fuß blieb auf dem Gaspedal. Immer wieder eroberten die Gastgeber in der Verteidigung den Ball und setzten zu einem Angriff an. Zwar gelang offensiv weiterhin nicht allzu viel, doch der Wille und Einsatz veränderten das Spielgeschehen deutlich und bereiteten die spannende Schlussphase vor.
Und hier wandten sich die Knights an ihren Routinier. Jonathon Williams wurde in den letzten Minuten eingewechselt und sofort gesucht. Mit unwiderstehlichem Zug zum Korb und dem einen oder anderen verwandelten Dreier läutete er die „Crunch Time“ ein. Alleine acht der letzten zehn Kirchheimer Punkte gingen auf sein Konto. Es war Rohndell Goodwin per Korbleger überlassen, den Vorsprung auf 71:65 zu erhöhen bei noch wenigen Sekunden zu spielen. Die Partie war entschieden und die Hausherren feierten den vierten Sieg in Serie.
„Das war ein sehr großer Erfolg für uns. Trier spielt extrem physisch. Wir haben dagegengehalten und uns den Sieg erkämpft. Das sagt viel über unsere Mannschaft aus. Am Ende hat Jon nochmal alles aus sich herausgeholt. Das ist Einstellung pur,“ lobte Perovic.
Neben Williams (12) erzielten Goodwin (11), Besnik Bekteshi (10), Till Pape (15) und Noah Starkey (12) zweistellige Punktewerte. Ein Sonderlob gab es für Starkey, der gegen die Center der Trierer einen herausragenden Job machte, und Luka Kamber, der auf unterschiedlichen Positionen ebenfalls defensiv herausragte.
Die Knights erhalten nun ein paar Tage Pause. Da die Ritter am kommenden Wochenende kein Spiel absolvieren müssen und einige Akteure mit Blessuren zu kämpfen haben, gab Perovic seinen Jungs die nächsten Tage frei. Am 4. Dezember wartet die Auswärtsfahrt nach Paderborn. cs