Bei den württembergischen U 16-Schülermeisterschaften und baden-württembergische Finals der Aktiven in Heilbronn hat der Kreis Esslingen mit Topleistungen erneut auf sich aufmerksam gemacht. Zum ersten Mal flog der Speer von Lukas Melzer (LG Teck) über die 40-Meter-Marke hinaus. Mit einer Steigerung seiner persönlichen Bestleistung um sechs auf 42,21 Meter gewann der 14-jährige Wurfspezialist überraschend die Goldmedaille im Speerwerfen der M 14 bei den württembergischen U 16-Meisterschaften.
Es war der zweite Versuch, bei dem die technischen Abläufe so optimiert zusammengepasst haben, dass Melzers Speer in eine neue Dimension flog – umso schöner, wenn dies zum Zeitpunkt einer Verbandsmeisterschaft erfolgt. So blieb für den Favoriten Severin Fundel (LG Eningen-Reutlingen), der im letzten Durchgang den Speer auf 39,95 Meter hatte segeln lassen, nur der zweite Platz.
Auch im Hammerwerfen konnte sich Lukas Melzer um drei Meter auf 39,90 Meter steigern, was zur Vize-Meisterschaft hinter Paul Höbler (LT Schurwald) reichte. Positiv kam hinzu, dass der Kirchheimer damit die Kadernorm für das nächste Jahr erfüllen konnte. Den Medaillensatz komplett machte Melzer als Dritter im Diskuswerfen mit 35,58 Metern hinter Paul Höbler (38,54) und Quentin Roth (LG Bodenseekreis/36,85).
Auch Sören Butter (LG Teck) konnte mit Bestleistungen überzeugen. Ganz nah an der Medaille dran war er im Hochsprung der M 14 mit übersprungenen 1,58 Metern. Der Weilheimer hätte bei einer persönlichen Bestleistung von 1,60 Metern die nächste Sprunghöhe von 1,61 schaffen müssen, doch Butter scheiterte drei Mal knapp. Es siegte Severin Fundel mit 1,64 Metern vor dem höhengleichen Jonas Müller (Unterländer LG) und Nils Steiner (LG Nagoldtal/1,61). Butter wurde mit der drittbesten Höhe Sechster. Im Weitsprung stellte er mit 4,99 Metern (siebter Platz) eine neue persönliche Bestleistung auf. Überlegener Springer war Aaron Vallipuram (SV Unterjesingen) mit 5,96 Metern vor Severin Fundel (LG Eningen-Reutlingen/5,43) und Luke Schmidt (Holzgerlingen/5,40).
Was Sören Butter noch verwehrt blieb, hat Vereinskameradin Leni Göser eindrucksvoll geschafft. Im Weitsprung der W 15 gelang der 15-Jährigen nach vier Versuchen um die fünf Meter im letzten Durchgang mit 5,08 Metern ein weiter Satz. Die Bronzemedaille verfehlte die Nabernerin, die erst in diesem Jahr mit der Leichtathletik begonnen hat, als Vierte nur um drei Zentimeter. Beste unter den 18 Springerinnen war Rebekka Feirle (LG Bodenseekreis) mit 5,44 Metern vor Jule Trickel (TB Tailfingen/5,37) und Rebecca Spieß (VfL Sindelfingen/5,11).
Erfolgreichste Athletin des Wochenendes war die frisch gebackene württembergische Siebenkampfmeisterin Nathalie Werner vom ASV Aichwald. Die 14-Jährige gewann den Weitsprung mit 5,25 Metern und holte vier Vize-Meisterschaften über 100 Meter in 13,06 Sekunden (Vorlauf 12,93), über 80 Meter Hürden in 12,38 Sekunden, im Kugelstoßen mit 11,13 Metern sowie im Speerwerfen mit 33,36 Metern.
Hammer-Bronze für Renke
Parallel zu den württembergischen Schülermeisterschaften wurden in Heilbronn auch die Landesmeisterschaften der Männer und Frauen ausgetragen. Im Diskuswerfen überraschte der Weilheimer Mario Scheufele im Dress des VfL Sindelfingen mit einer Saisonbestleistung von 45,39 Metern. Dabei kam der 25-Jährige nah an seine persönliche Bestleistung von 46,32 Metern aus dem Jahr 2017 heran. Den Titel sicherte sich Florian Händle (LG Region Karlsruhe) mit 47,87 Metern vor Maximilian Richter (MTG Mannheim/47,42).
Eine weitere Medaille für die LG Teck gewann Maike Renke im Hammerwerfen. Die 18-jährige vom TSV Weilheim ließ im Kampf um Platz drei mit 49,09 Metern (Einstellung ihrer Bestweite) überraschend die stärker eingestufte Gioia Mazza (VfL Waiblingen), die mit 48,80 Metern Vierte wurde, hinter sich.
Eine Klasse für sich war die Wendlingerin Aileen Kuhn (LAZ Ludwigsburg) mit vier Würfen über die 60 Meter. Der Beste landete bei 62,61 Metern. Mireya Cassar (MTG Mannheim) holte mit nur einem gültigen Versuch von 49,69 Meter Silber.