Kirchheim/Weilheim. Mit Ausnahme von Andreas Widmayer, der vom letztjährigen Verbandsliga-Absteiger SG Jettingen/Mötzingen kam, hat der TC Kirchheim keinen neuen Spieler verpflichtet. Und so sollen das Saisonziel Klassenerhalt hauptsächlich jene Cracks verwirklichen, die in der Vorsaison die Verbandsliga aufgemischt und damit die Oberliga-Rückkehr geschafft hatten. Doch ab Sonntag, wenn auf dem Tennisgelände an der Arnulfstraße das Auftakt-Heimspiel gegen den TC Herrenberg ansteht (ab 10 Uhr), ist die Meistermannschaft – die ohne die venezuelanische Vorjahres-Entdeckung Luis James Baclini (23) auskommen muss – besonders gefordert und hoffentlich nicht überfordert. Schließlich erfordert die Oberliga wesentlich höhere Spiel(er)qualität. TCK-Hoffnung ist eine gewisse Leistungsexplosion. „Jeder unserer Spieler hat sich im letzten Jahr weiterentwickelt“, wie Mannschaftsführer Alexander Miehle sagt. Angesichts der Tatsache, dass gleich drei (von acht) Mannschaften nach Saisonschluss in den sauren Abstiegs-Apfel beißen müssen, räumt er freilich ein: „Natürlich ist der TC Kirchheim ein Abstiegskandidat. Einer von mehreren.“
Neugierig hat der Mann zuletzt die
Leistungsklasse-Einstufungen der Oberliga-Kontrahenten auf der Homepage des Württembergischen Tennis-Bundes (WTB) studiert. Demnach kann der TC Bad Friedrichshall aus einem Reservoir von fünf Akteuren aus der Leistungsklasse 1 schöpfen, der SV Leingarten gar mit derer sechs. „Beide Teams sind kaum zu schlagen“, benennt Miehle die diesjährigen Topfavoriten, „der TCK muss zum Klassenerhalt deshalb andere Mannschaften besiegen.“ Zu den vermeintlichen Hinterbänklern zählen der TC Tübingen und Auftaktgegner TC Herrenberg – morgen kommt es für die Mannschaft von Spielertrainer Jörn Kaiser also schon zu einem Match, das zum sportlichen Wegweiser wird. Wie gut da, dass es keine Verletzungssorgen gibt. Tony Holzinger (1), Miehle (2), Kaiser (3), Benjamin Dröge (4) und Manuel Zabukovec (5) werden gegen Herrenberg das TCK-Gerippe bilden, um den letzten Mannschaftsplatz streiten sich Widmayer und Rico Holzinger.
In Weilheim sind die Spieler vor dem Saisonauftakt-Heimspiel gegen den ETV Nürtingen morgen zwar allesamt topfit, aber betont vorsichtig – schließlich wird der Gegner neben Oberliga-Absteiger TC Nagold und dem TC Markwasen Reutlingen II als einer der vermeintlichen Liga-Größen gehandelt. „Wenn die Nürtinger komplett antreten, wird es für uns ganz schwer“, sagt TCW-Mannschaftsführer Patrick Mehring, der die Nummer zwei im Team ist. Er hofft darauf, dass seine Mitspieler Matthias Friedl (1), Tobias Mehring (3), Carlo Mack (4), Fußballtrainer-Sohn Dennis Hübbe (5) und Andreas Dietrich (6) einen bärenstarken Tag erwischen. Schon zwei Mal übrigens hatten die Weilheimer auf heimischem Sand ein Erfolgserlebnis, wenn es gegen besagte Nürtinger ging. 2009 glückte im Saisonfinale per 5:4-Coup der erste Verbandsliga-Aufstieg überhaupt, 2011 reichte ein 3:6 in letzter Sekunde zum Klassenerhalt. Lauthals jubelten die Weilheimer im Kreis von 100 Fans damals über die hoch erfreuliche Niederlage – ein 1:8 hätte den Abstieg bedeutet.
Jetzt kommt der ETV Nürtingen zum nächsten Kreisderby und bringt mit Severin Welter einen Ex-TCK-Spieler mit. „Grundsätzlich müssen wir in dieser Saison aber Mannschaften wie TC Ditzingen und BTG Balingen 1898 schlagen, wenn wir die Klasse erhalten wollen“, sagt Mehring.