Lokalsport

Mit dem Rücken zur Wand

Play-offs: Für die Knights wird der dritte Vergleich mit Trier heute Abend zum Endspiel

Auch die zweite Gelegenheit verpasst und dennoch: Die deutliche Leistungssteigerung am Sonntag in Trier macht Kirchheims Basketballern Mut fürs dritte Aufeinandertreffen heute Abend in der Sporthalle Stadtmitte (20 Uhr). Mehr als diesen einen Versuch, zum Erfolg zu kommen, gibt es nicht.

Muss heute Abend das passende Erfolgsrezept finden: Michael Mai hat die Hoffnung aufs Weiterkommen noch nicht aufgegeben.Foto: S
Muss heute Abend das passende Erfolgsrezept finden: Michael Mai hat die Hoffnung aufs Weiterkommen noch nicht aufgegeben.Foto: Sebastian Schwarz

Kirchheim. Machte man die Entwicklung am Schlafverhalten des Trainers fest, dann könnte man sagen: Die Nächte sind seit Sonntag etwas länger geworden. Dass Michael Mai sich gestern halbwegs ausgeruht an die Arbeit machte, hatte nichts damit zu tun, dass der Coach die knappere von zwei Niederlagen womöglich als sanftes Ruhekissen empfunden hätte. Der Körper holte sich schlicht das, woran nach einer schlaflosen Nacht auf Samstag der größte Mangel herrschte.

Es war ein Fortschritt zweifellos. Doch die Latte, die es nach dem Auftritt am Freitag zu überqueren galt, lag zugegebenermaßen auch nicht allzu hoch. Wie es gehen könnte, das haben die Ritter am Sonntag eine Halbzeit lang erfolgreich erforscht. So lange dauerte es, bis sich die Trierer auf die gegenüber dem Freitag veränderte Defensive der Kirchheimer eingestellt hatten. Michael Mai überraschte zu Beginn mit einer Zonenverteidigung. Die Knights beherrschten die Bretter, Keith Rendleman und Jordan Wild standen symbolisch für die wiederentdeckte Kampfeslust der Teckstädter und für Kapitän Richie Williams, dem im Würgegriff der Trierer kaum Luft zum Atmen blieb, übernahm diesmal Andreas Kronhardt die Rolle des Topscorers.

Fast wäre alles gut gewesen, aber eben nur fast. „Trier war diesmal nicht die bessere, aber die am Ende cleverere Mannschaft“, musste Knights-Manager Christoph Schmidt hinterher feststellen, denn wieder dauerte das Spiel für seine Mannschaft wie schon häufiger in dieser Saison ein paar Sekunden zu lang. Trotzdem findet Schmidt: „Wir haben uns am Sonntag extrem stark präsentiert. Am Ende entschieden Nuancen.“ Vielleicht auch ein paar Dezibel. Die Kulisse in der mit 3 500 Zuschauern besetzten Trierer Arena hatte in der engen Schlussphase auf den einen oder anderen Spieler auf Kirchheimer Seite erkennbar Eindruck gemacht. „Der Lärmpegel war schon gewöhnungsbedürftig“, meint Stefan Schmauder. Der Mitgesellschafter der Knights verfolgte das Spiel im gelben Fanblock mit und kam nach Spielende zur Feststellung: „Trier liegt uns einfach nicht.“

Ob das so bleibt, wird sich heute Abend zeigen. Die Pfälzer schlagen auf zum Matchball. Die Knights können zeigen, dass Platz drei mehr war als nur ein Wunder.