Lokalsport

Mit Kaltschnäuzigkeit gegen das Schlusslicht

Basketball Nach den beiden knappen Siegen gegen die direkten Konkurrenten Hamburg und Paderborn erwarten die Teckstädter morgen die Dresden Titans in der Sporthalle Stadtmitte.

Tabellenplatz drei, zwei Siege in Serie und – mit Ausnahme von Forward Seth Hinrich – eine gewisse Entspannung im Lazarett zu erkennen. Im Lager der Kirchheimer Zweitligabasketballer scheint alles bestens. Vor allem die zurückgewonnene Kaltschnäuzigkeit, die bereits in der Hinrunde für viele knappe Siege gesorgt hatte, ist bei den Schwaben wieder eingekehrt. Gegen Hamburg und Paderborn bewiesen die Ritter bereits zum neunten Mal in dieser Saison ihre Nervenstärke und entschieden eine Partie mit fünf oder weniger Punkten Vorsprung.

Demgegenüber stehen zwei Niederlagen mit einer niedrigen Punktedifferenz. Doch haben die letzten Spiele auch gezeigt, dass in der Defensive die zu Saisonbeginn so außergewöhnliche Stabilität nicht mehr vorhanden ist. In Hamburg kassierten die Knights wieder 86 Zähler. Einer starken Offensivleistung war es zum wiederholten Male zu verdanken, dass die junge Mannschaft die beiden Zähler dennoch mit nach Hause nehmen konnte.

„Wir sind froh über die beiden Siege, aber wir haben auch gesehen, dass es einige Bereiche gibt, in denen wir uns schnell stabilisieren müssen. Das gilt vor allem für die Verteidigung“, berichtet Knights-Trainer Mai, der unter der Woche von einer Erkältung geschwächt wurde.

Ein erneuter Prüfstein dürfte daher der morgige Gegner aus Dresden sein (Spielbeginn in der Sporthalle Stadtmitte, 19.30 Uhr). Zwar liegt der Aufsteiger aus Sachsen mit nur vier Punkten abgeschlagen am Tabellenende der 2. Basketball-Bundesliga. Klangvolle Namen wie Jusuf El-Domiaty, Randal Holt oder Jeremy Dunbar verdeutlichen jedoch die individuelle Stärke der Mannschaft, die im bisherigen Saisonverlauf nie so richtig ihren Rhythmus finden konnte.

Ein nicht ganz unerheblicher Grund dafür: Die Knights. Zum Saisonauftakt traten die Ritter in Dresden an. Euphorisiert durch den Aufstieg und angetrieben von vielen Fans, legten die Titans los wie die Feuerwehr. Mit der Schlusssirene verwandelte Youngster Justin Hedley den entscheidenden Wurf zum 92:90-Sieg für die Kirchheimer, nachdem man in der zweiten Hälfte bereits deutlich zurückgelegen hatte.

Eine Geschichte, wie sie sich für beide Mannschaften im laufenden Spielbetrieb häufig wiederholt hat. Die Ritter setzten zu einem starken Saisonstart an, der ihnen Selbstvertrauen schenkte. Hingegen verbuchte Dresden Niederlage um Niederlage. Der Dämpfer gegen Kirchheim zeigte Wirkung, und die Euphorie und Aufbruchsstimmung schwand von Woche zu Woche mehr. Die mutige Prog­nose Play-offs für den Aufsteiger war schnell wieder dahin. Ligaalltag stand auf dem Programm und das verhieß bislang nicht allzu viel Gutes. Trainer Steven Clauss wurde durch Liam Flynn ersetzt, doch auch ihm blieben bessere Ergebnisse bislang verwehrt.

„Dresden ist individuell gut besetzt, aber es hapert am Mannschaftsspiel. Zu Hause wollen wir uns unbedingt die nächsten Punkte sichern,“ so Mai.

Die größte Aufmerksamkeit der Ritter-Defensive dürfte dabei Aufbauspieler Holt erhalten. Mit 16 Zählern pro Spiel führt er die Titans an. Im Hinspiel reichten 25 Zähler des quirligen Amerikaners beinahe zum Sieg, doch ein überragend aufgelegter Tim Koch erzielte den bisherigen Saisonbestwert von 29 Punkten und sicherte somit den Rittersieg.cs