Lokalsport

Mit Rückenwind nach Übersee

Mountainbike: Manuel Fumic will beim Weltcup-Rennen in Kanada an Erfolge bei der EM anknüpfen

In Kanada setzen die Mountainbiker ihre Saison fort. Manuel Fumic will beim vierten Weltcup-Rennen in Mont Sainte Anne seinen Aufwärtstrend fortsetzen. Um in der Gesamtwertung dranzubleiben, braucht der Kirchheimer ein Top-Fünf-Resultat. Christian Pfäffle vom MTB Teck muss auf das Prinzip Hoffnung setzen.

3, Fumic, Manuel, Cannondale Factory Team, , GER
3, Fumic, Manuel, Cannondale Factory Team, , GER

Kirchheim. Die zweite Hälfte der Cross-Country-Saison hat mit der Europameisterschaft in Italien begonnen – für Manuel Fumic ein guter Beginn: Mit Gold im Team und Bronze im Einzel hat der Cannon­dale-Biker reiche Beute gemacht. Allerdings werden am kommenden Sonntag bei der 22. Auflage eines Cross-Country-Weltcups im kanadischen Mont Sainte Anne die Karten neu gemischt.

Was die EM-Leistung in Chies d’Alpago wert war, lässt sich kaum einschätzen. Julien Absalon war der restlichen Konkurrenz voraus, Jaroslav Kulhavy hatte Magenprobleme. Wäre da mit Lukas Flückiger noch ein Fahrer, gegen den Manuel Fumic schon mal den Kürzeren ziehen kann, wie bei der EM geschehen. Aber wenn er am Sonntag erstmals in dieser Saison auf dem Weltcup-Podium stehen will, sollte er ihn schlagen können. Denn mit Nino Schurter, Florian Vogel und Mathias Flückiger kommen drei Eidgenossen als Konkurrenten dazu. Und der Tscheche Ondrej Cink, der die EM ebenfalls ausgelassen hat. „Klar, die Weltcups sind wichtiger als die EM“, sagt Manuel Fumic. „Aber so wie ich mich gefühlt habe, macht mir das Mut für die anstehenden Rennen. Die EM war ein weiterer kleiner Schritt nach vorne.“

In Mont Sainte Anne hat man es mit einem anderen Streckenprofil zu tun, auch das verändert die Ausgangslage. In diesem Fall eher zugunsten von Manuel Fumic, obschon der an der kanadischen Ostküste noch nie wirklich überzeugen konnte. Über zwei zehnte Plätze kam er dort in den vergangenen Jahren bisher nicht hinaus. Diesmal liegen zwar sechs Tage zwischen Ankunft und Rennen, aber das Training ist in den ersten Tagen durchaus vom Jetlag beeinflusst. „Ich hoffe, es geht diesmal besser und ich kann vorne reinfahren“, so Fumic. Sprich: im vierten Weltcup-Rennen der Saison zum ersten Mal auf dem Podium stehen.

Die Weltcup-Gesamtwertung wird in Mont Sainte Anne und eine Woche später in Windham maßgeblich beeinflusst. Nach drei von sechs Rennen ist der Vorjahres-Vierte Manuel Fumic Sechster mit 340 Punkten. Die Top Fünf sind noch machbar, dafür reichen sechste oder siebte Plätze jedoch nicht aus. Der Kirchheimer sollte den vor ihm liegenden Florian Vogel (364) und Mathias Flückiger (430) Punkte abknöpfen. Die ersten drei sind schon mindestens 170 Punkte weg, das Trio Jaroslav Kulhavy (660), Nino Schurter (600) und Julien Absalon (510) zu sprengen, ist ohnehin extrem schwierig.

Mit dem in Gold und Bronze getauchten EM-Rückenwind könnte für Manuel Fumic einiges möglich sein. „Es wird nicht einfach, ich muss alles richtig machen, aber verstecken muss ich mich auch nicht“, meint der 33-Jährige.

Bei Christian Pfäffle geht es derweil offenbar mehr um die Psyche, als um die Physis. Der U 23-Fahrer vom MTB Teck stand bei der Europameisterschaft mit hängenden Schultern am Streckenrand, nachdem er schon die zweite Runde nicht mehr absolviert hatte. Bundestrainer Peter Schaupp suchte die Erklärung eher „im mentalen Bereich“, doch wie das mit dem Müdigkeitsgefühl zusammenhängen könnte, das Pfäffle schon Tage zuvor empfand, konnte auch er nicht sagen.

In den verbleibenden drei Weltcup-Rennen muss Christian Pfäffle noch die Norm für die WM angreifen. Top 15 ist die B-Norm, Top Acht die A-Norm. Das sind Platzierungen, die Christian Pfäffle eigentlich schon vor zwei Jahren drin hatte. Doch seit vergangenem Jahr kann er kaum mehr daran anknüpfen. „Die Hoffnung stirbt zuletzt.“ Mehr als solche Durchhalte-Parolen bleiben Päffle vor dem U 23-Weltcup am Sonntag erst mal nicht. Immerhin: Im Vorjahr belegte er in Mont Sainte Anne Rang zehn. Eine Aufholjagd brachte ihn dort hin, nachdem die erste Hälfte des Rennens nicht gut lief.