Lokalsport

Mit Usain Bolt ins Schwabenalter

Sabrina Arnold auf „Tarzibus“. Foto: Miriam Lewin
Sabrina Arnold auf „Tarzibus“. Foto: Miriam Lewin

Was macht eigentlich? Sabrina Arnold aus Ötlingen ist Deutschlands international erfolgreichste Distanzreiterin. Seit 2007 lebt sie in Frankreich, ist gerade 40 geworden. Geplant war, den Eintritt ins „Schwabenalter“ mit den Eltern und der älteren Schwester Melanie - fünfmalige Deutsche Meisterin in derselben Disziplin - zu Hause feiern. War nicht möglich. Wegen Corona sind die Grenzen geschlossen.

So beging Sabrina Arnold ihren Geburtstag mit ihrem französischen Lebensgefährten Philippe und dem vierjährigen Sohn Marius in Aix-en-Provence. Dort, exakt 952 Autobahn-Kilometer von der Heimat entfernt, betreibt das Paar einen großen Ausbildungsstall mit sechs Angestellten und über 100 Pferden. Darunter sind fünf exklusive Vierbeiner, die sich Scheichs aus Katar und Bahrain ein Vermögen kosten lassen. Nicht weniger als 30 Spezialisten bereiten diese superteuren Stallgäste auf die nächsten Weltmeisterschaften vor.

Wann die stattfinden, steht noch in den Sternen. Die WM 2020 ist eigentlich für Anfang September in Italien angesetzt. Doch schon die Qualifikation dafür, die auch Sabrina Arnold als Europameisterin 2017 in Belgien und zweimalige Nummer eins der Weltrangliste (2001 und 2013) bestreiten wollte, wird wegen Covid-19 mit größter Wahrscheinlichkeit abgesagt. Damit auch die WM in diesem Jahr.

Der nächste große Wettkampf wäre die EM 2021 in Ermelo/Holland. Dort will Sabrina Arnold wieder für Deutschland an den Start gehen, obwohl es vor den Welt-Reiterspielen 2017 in den USA mächtig Trouble mit dem Verband gegeben und sie in der ersten Verärgerung erklärt hatte: „Ich reite in Zukunft für Frankreich.“ Vorbei, abgehakt. Die Missverständnisse sind ausgeräumt, ein Wechsel der Nationalität kommt nicht mehr infrage.

WM 2022 das letzte große Ziel

Schon deshalb, weil das Ende der langen, erfolgreichen Karriere absehbar ist. Ihr letztes großes Ziel ist die WM 2022, deren Austragungsort noch offen ist. Danach soll Schluss sein mit dem „extrem nervenaufreibenden“ Wettkampfsport. „Mir fehlt noch eine Einzelmedaille bei einer WM“, sagt sie. Der Kandidat, mit dem sie dieses Vorhaben verwirklichen will, scharrt schon ungeduldig mit den Hufen. Sein vielversprechender Name: „Usain Bolt“, benannt nach dem Gold-Sprinter aus Jamaika. Klaus Schlütter