Lokalsport

Moralischer Sieger ohne Zählbares

Wasserball Trotz ihrer besten Saisonleistung verliert der VfL Kirchheim bei Verbandsligatabellenführer Weil am Rhein mit 14:18.

Weil am Rhein. Da der VfL neben Abwehrchef Aleksandar Suf noch auf Ersatztorwart Roman Härtl und die Feldspieler Uwe Gonser, Patrik Loidold, Nico Barner und Andreas Pfannenstein verzichten musste, trat der VfL nur zu acht im Dreiländereck an. Selbst Trainer Peter Funke musste wegen einer Erkältung passen und somit übernahm Alexander Gonser kurzfristig die Coachingaufgaben und Youngster Lorenz Herbster (16) musste von Anfang ins Wasser.

Wer aber dachte, dass sich die Blauen ihrem Schicksal kampflos hingeben, sah sich getäuscht. Der bis dato souveräne Tabellenführer wurde mehrfach eiskalt erwischt, und das Spiel entwickelte sich entgegen aller Erwartungen zu einen offenen Schlagabtausch über die gesamte Spielzeit. Nach dem ersten Viertel lagen die Gastgeber zwar mit 5:3 in Front, aber die Kirchheimer zeigten großen Kampfgeist - die Aktionen der Teckstädter erinnerten an die Zeiten vor drei Jahren, als der VfL in der Oberliga im gesicherten Mittelfeld vertreten war.

Mit jeweils 4:4 endeten die nächsten beiden Viertel, wobei Mitte des dritten Durchgangs das Unglück aus Kirchheimer Sicht seinen Lauf nahm: bei einer Rangelei, in die Torwart Christoph Süß verwickelt war, bei der dieser den Ball schon in Händen hielt und regelwidrig vom Gegner attackiert wurde, versuchte der sich durch eine Grätsche zu lösen. Diese wurde vom Schiedsrichtergespann als Tätlichkeit ausgelegt. Folge: Keeper und Angreifer wurden für die restliche Spielzeit des Wassers verwiesen. Nun musste Angreifer Hannes Kreipl in den Kasten, und die Kirchheimer hatten keine Auswechselmöglichkeit mehr zur Verfügung.

Dennoch machten die Teckstädter weiter Druck, denn beim letzten Seitenwechsel betrug der Rückstand gerade mal zwei Tore. Trotz kompletter Mannschaftsstärke beim Gegner und oftmaliger Auswechslungen hatte man den Eindruck, dass der VfL immer stärker aufkam und konditionell die Oberhand gewann.

Doch in der zweiten Minute des Schlussviertels platzten alle Ambitionen, da Oelsner nach dem dritten Foul ebenfalls das Wasser verlassen musste. Somit mussten die restlichen sechs Minuten in Unterzahl gespielt werden. Dennoch erzielte man in dieser Phase drei weitere Treffer und unterstrich die gute Leistung. Zwar stand der VfL als moralischer Sieger fest, konnte aber nichts Zählbares mit nach Hause nehmen. Für die Kirchheimer war es die dritte Niederlage im dritten Saisonspiel, wodurch das Team auf den siebten Platz des Zehnerfelds rutscht.gs

VfL Kirchheim: Süß - Herbster (1), Kreipl (2), Oelsner (6), Rieke, Stecher (2), M. Gonser, A. Gonser (3)