Lokalsport

Negativtrend soll im Keim erstickt werden

Fußball-Landesliga: Weilheimer erwartet Köngen

Ist es nur eine bittere Pille mit Kurzzeitwirkung? Nach ausgiebiger Analyse der 0:1-Heimpleite gegen den SV Ebersbach will der vom Thron gefallene Landesligist TSV Weilheim einen Negativtrend bereits im Keim ersticken. Der morgige Gegner aus Köngen gehört allerdings zu den eifrigsten Landesliga-Punktesammlern der vergangenen drei Partien.

Weilheim. Exakt sieben Tage nach der Last-Minute-Pleite gegen Ebersbach bekommen es die Weilheimer wieder an einem Freitagabend (Anpfiff 19.30 Uhr) unter Flutlicht erneut mit Lichtgestalten der Liga zu tun. Denn: Dem Köngener Katastrophenstart mit drei Niederlagen in Serie folgte ein wahrer Punktsegen.

Die Weilheimer sind gewarnt. „Wir rechnen damit, dass die Gäste taktisch sehr gut eingestellt werden“, befürchtet Weilheims Co-Trainer Christopher Eisenhardt und verteilt ein verbales Schulterklopfen an Köngens Trainer Ralf Rueff. Dem einstigen Abwehrspieler Eisenhardt ist jedoch nicht bange. „Unser Defensivverhalten ist im bisherigen Saisonverlauf zufriedenstellend“, erinnert an lediglich drei Gegentore in sechs Partien. „All diese Treffer sind nicht etwa durch Kombinationen entstanden, sondern durch Standards.“

Der Trainerassistent von Chefcoach Alexander Hübbe gibt sich auch bezüglich der Offensive hoffnungsfroh – nicht zuletzt, weil in den Übungseinheiten immer mehr der Schwerpunkt auf ein variables Offensivspiel gelegt wurde. „Bislang hatten wir unter anderem noch zu wenig Bewegung im Spiel ohne Ball, auch die Positionswechsel funktionieren noch nicht so, wie erhofft“, erklärt der ehemalige VfL-Kapitän. Doch bereits morgen gegen Köngen sollen sich die Trainingsresultate auch im Spielergebnis widerspiegeln. Fehlen werden dabei Abwehrspieler Christoph Bauer (Gelb-Rot gegen Ebersbach), Felix Stoll, Tim Stiefelmeyer (Auslandsaufenthalt) sowie die Langzeitverletzten Daniel Heisig (ist wieder ins Training eingestiegen) und Mittelfeldakteur Emrah Polat.

Vor dem Kurztrip an den Albrand – von der Köngener Fuchsgrube ins Lindachstadion sind es nur etwas mehr als 20 Kilometer – gibt TSVK-Coach Rueff trotz satten sieben Punkten aus den vergangenen drei Begegnungen den Realo. „Wir sind krasser Außenseiter“, hält er den Ball flach, „nur mit 100 Prozent Leistung werden wir überhaupt ein Chance in Weilheim haben.“ Die zuletzt nicht sonderlich treffsichere Offensivabteilung der Weilheimer verleitet Rueff nicht zum Leichtsinn. „Sie haben noch genug Qualität im Angriff, trotz des Weggangs einiger torgefährlicher Spieler.“ Ein Punkt soll es nach dem Willen des Trainers schon sein. „Das ist nicht unmöglich“, sagt Rueff, „wir werden aber auf keinen Fall ins offene Messer rennen“.

Die Sortierungsphase in der Landesliga ist in vollem Gange. Nach oben gespült hat sie mit dem SV Ebersbach und dem TSV Bad Boll zwei Mannschaften, die nicht gerade auf Vorschusslorbeeren gebettet waren. Spitzenreiter SVE hat nun mit der Heimpartie gegen den soliden Neuling SC Stammheim den womöglich leichteren Job als Verfolger Boll. Das Kurort-Team sorgte jüngst mit einem 6:1 über den TV Echterdingen für Verzückung bei heimischen Anhang.

Am Sonntag steht die unangenehme Aufgabe beim FV 09 Nürtingen an. 18 Jahre Landesliga-Abstinenz haben offenbar für Nachholbedarf am Neckar gesorgt – und jenen stillen die Kicker von Trainer Daniel Teufel weidlich, wie beim 2:1-Knaller am vergangenen Spieltag beim Titel-Topfavoriten Calcio Leinfelden-Echterdingen. Besonders Calcio-Trainer Cataldo Diletto setzt beim TSV Blaustein auf Sieg. Der Italiener nahm nach der Niederlage gegen Nürtingen bemerkenswerter Weise einen großen Teil der Schuld auf sich. „Die Niederlage ging auf meine Kappe“, sagte er, nachdem das entscheidende Tor erst in der Nachspielzeit fiel. Das neue 4-3-2-1-System, mit dem er seine Elf gegen Nürtingen auf den Platz geschickt hatte, habe nicht so funktioniert, wie er sich das eigentlich vorgestellt hatte.