Lokalsport
Neidlingen glüht nicht nur im Becher

Fußball-Bezirksliga Der TVN entscheidet das Nachbarschaftsderby mit 2:1 für sich. Der VfL gewinnt 5:0 gegen Nellingen ohne wirklich zu glänzen. Von Klaus Schlütter

Allen Widrigkeiten wie Corona zum Trotz: Sportlich war‘s ein Spieltag wie gemalt für den VfL Kirchheim. 5:0 gewonnen und die Tabellenführung in der Bezirksliga Neckar/Fils auf sieben Punkte ausgebaut, auch weil das Verfolgerduell zwischen dem 1. FC Eislingen und dem FV Neuhausen der Pandemie zum Opfer fiel.

Das Spiel an sich war „kein Sahnestück“, so VfL-Sportchef Marc Butenuth. „Wir haben unsere Chancen genutzt und die Pflicht erfüllt.“ Je zweimal trafen Argjend Shalaj und Max Pradler, der seine Torquote auf respektable 18 Treffer in 14 Spielen ausbaute. Trainer Armin Ohran über den erfolgreichen Knipser: „Er spielt jetzt variabler als früher und braucht nur wenig Chancen für ein Tor.“

Die „Blauen“ kamen am Anfang nur kurz in Bedrängnis. Aber Torwart Nico Nagel behielt klaren Kopf und verhinderte die Gästeführung. Danach sahen die etwa 100 Augenzeugen an der Jesinger Allee – die Hälfte von ihnen ließ sich am Eingang kostenlos testen – einen souverän aufspielenden VfL.

Am anderen Ende der Tabelle verfolgten mehr als 250 Zuschauer einen 2:1-Erfolg des TV Neidlingen gegen Nachbar TSV Weilheim. Für die Neidlinger war es der erste Dreier nach neun sieglosen Spielen. Die Heimelf hatte mit Flyern im Ort für Werbung, mit Gratis-Glühwein und Punsch im Stadion für gute Stimmung gesorgt. Der Aufwand machte sich bezahlt. Es dauerte allerdings eine ganze Weile, bis der bis dahin Vorletzte mit der Bürde des „Unbedingt-gewinnen-Müssens“ auf Touren kam. Erst in der 43. Minute fiel das 1:0 nach einem langen Ball von Patrick Kölle auf Lukas Pflüger. Neun Minuten nach der Pause folgte das zweite Tor für die Gastgeber nach demselben Muster: Treffer von Pflüger nach Vorarbeit von Kölle.

Weilheim steckte nicht auf, kam nach einer Ecke zum 1:2-Anschlusstreffer durch Tim Glaser und hatte in der Endphase Pech mit einem Ball an den Innenpfosten, den viele im Gegensatz zu Schiri Cengizhan Temtek (Stuttgart) hinter der Linie gesehen hatten. So hatte Kölle Grund zur Freude: „Ein Derby-Sieg tut einfach gut“. Dagegen bedauerte Uwe Heth, Weilheims Interimstrainer: „Für uns ist das ein herber Rückschlag.“

Im Gegensatz dazu geht es für den TSV Jesingen weiter aufwärts. Das 4:3 gegen den Tabellennachbarn 1. FC Donzdorf war schon der vierte Sieg in Folge. Fazit von Spielleiter und Übergangs-Coach Stefan Haußmann: „Ein Spiel auf hohem Niveau, bis zum Schluss spannend mit vielen Torchancen. Trotzdem sind wir noch nicht da, wo wir hin wollen.“ Sein Sonderlob gebührte Kevin Sen, den zweifachen Torschützen: „Er ist in einer Bombenverfassung.“

Eine Torflut musste Rechberghausen auf eigenem Terrain gegen Plochingen über sich ergehen lassen. „Alle Neune“ kassierte der Tabellenletzte, kurioserweise von dreimal drei Torschützen: Hrvoje Markic, Steven Schötz, Lukas Werner. Die Verlierer haben nun schon 69 Treffer kassiert, viereinhalb pro Spiel. Das ist rekordverdächtig in der Bezirksliga.

Geruhsam dagegen verlief der Sonntag für den SGEH-Tross auf der Alb. Kapitän Markus Kronewitter: „Die Esslinger hatten uns angerufen. Sie wollten wegen Alarmstufe zwei nicht spielen. Wir haben zugestimmt. Nun können unsere angeschlagenen Spieler länger regenerieren.“