Lokalsport
Neidlingen leistet Schützenhilfe

Fußball-Bezirksliga Über das Unentschieden des TVN gegen Eislingen freut sich vor allem der VfL. Die Kirchheimer klettern mit einem überzeugenden 5:1-Erfolg in Köngen auf Platz zwei. Von Klaus Schlütter

Gute Freunde kann niemand trennen“, sang in Ur-Zeiten Franz Beckenbauer. Gestern feierte der Hit des einstigen Weltfußballers in den Herzen vor allem der älteren Kirchheimer Fußballfans fröhliche Urständ. Denn die Freunde vom TV Neidlingen leisteten dem VfL mit dem 1:1 gegen den FC Eislingen wertvolle Schützenhilfe. Kirchheim löste seine Pflichtaufgabe mit einem 5:1 beim TSV Köngen mit Bravour und verdrängte damit die Mannschaft aus dem Fils­tal vom Relegationsplatz in der Bezirksliga, der am Ende für Entscheidungsspiele um den Aufstieg in die Landesliga berechtigt.

Die Kölle-Elf sah sogar bis in die Nachspielzeit wie der Sieger aus. Kölle-Bruder Heiko brachte seine Elf mit einem Kopfball nach Ecke aus dem Getümmel heraus in der 38. Minute in Front. Eislingen drängte zwar vehement auf den Ausgleich, doch Neidlingen hielt leidenschaftlich dagegen, wechselte mit Matteo Liburdi, Dominic Wiest und Enis Colkin drei A-Jugendliche ein, die energisch Gegenwehr leisteten.

Die Führung hielt bis in die Nachspielzeit. In der 93. Minute erzielte Kevin Gromer mit einem Foulelfmeter den glücklichen Ausgleich und rettete damit eine Eislinger Serie: Acht Pflichtspiele gegen die Elf aus dem Kirschblütental, vier Siege, vier Unentschieden, 4:19 Tore. Kurzkommentar von TV-Spielertrainer Patrick Kölle nach dem dritten Unentschieden seit der Winterpause in Folge: „Wir haben eine stabile Leistung geboten. Der Favorit aus Eislingen war nicht besser“.

Klar überlegen präsentierte sich der VfL Kirchheim in der Köngener Fuchsgrube. Auf dem Kunstrasenplatz wurde flüssig kombiniert und eifrig aufs Tor geschossen. „Eine reife Leistung meiner Mannschaft. Sie hat klar nach vorne gespielt und hinten nichts anbrennen lassen“, äußerte sich ein sehr zufriedener VfL-Trainer Armin Ohran. Je zweimal trafen Pascal Schwickert und Nico Hummel ins Schwarze, den Torreigen eröffnet hatte zuvor Marcel Helber. Köngen mit dem einstigen Kirchheimer Fabio Morisco auf der Trainerbank war nach dem jüngsten 5:1-Coup gegen Deizisau diesmal nicht wiederzuerkennen. Es war, wie der Name des Ehrentorschützen sagt – eine Panne. Köngens Abteilungsleiter Achim Wunderwald macht sich keine falschen Hoffnungen: „Wir wissen, wir kämpfen einzig und allein gegen den Abstieg.“

In Weilheim wächst der Druck

Das tut auch weiterhin der TSV Weilheim. Nach einer ansprechenden ersten Halbzeit beim TSV Harthausen mit einer 2:1-Führung durch Spielertrainer Max Pradler und Marco Libhafsky riss der Faden komplett. „Harthausen war nun druckvoller. Wir wollten das spielerisch lösen. Haben aber schlecht verteidigt und zu viel zugelassen“, analysierte Abteilungsleiter Uwe Heth. In die entstandenen Lücken stieß die „Rentnerband“ von den Fildern gnadenlos und drehte die Partie komplett. Die beiden Bosnier Roko Agatic (42 Jahre) und Srdan Savic (38) glänzten als jeweils doppelte Torschützen. Für Weilheim wird nach zuletzt vier Punkten aus zwei Spielen bei fünf oder oder gar sechs Absteigern der Siegzwang immer größer.

Hiergeist in der Nachspielzeit

Das Duell im Tabellen-Mittelfeld entschied der Sechstplatzierte TSV Jesingen mit 3:1 gegen den Neunten 1. FC Donzdorf. Ein Spiel, das durch eine frühe Rote Karte für den Gästespieler Jasmir Julevic (6.) nach heftigem Foulspiel im Strafraum stark beeinflusst war. Bis sich die Gäste von dem Schock einigermaßen erholt hatten, lagen sie durch den verwandelten Elfmeter von Felix Hummel und einem Treffer von Marvin Schleich schon zurück. Die Aufholjagd nach Karahans Anschlusstreffer dauerte bis in die Nachspielzeit, ehe Maximilian Hiergeist den Jesinger Schlusspunkt setzte und die erste Donzdorfer Niederlage nach vier erfolgreichen Spielen besiegelte. Die Partie litt unter schlechten Platzverhältnissen.