Lokalsport
Neidlinger heben „Alb-Tournee“ im Skispringen aus der Taufe

Wintersport An vier Orten auf der Schwäbischen Alb soll es künftig Wettbewerbe auf Alpinskiern geben. Von Peter Eidemüller

Neidlingen. Im Frühjahr reifen rund um Neidlingen leckere Kirschen, im Winter kreative Ideen: Um dem Skisport in der Region trotz immer schwierigeren Rahmenbedingungen eine Zukunft zu geben, hat sich die Wintersportabteilung des TV Neidlingen was einfallen lassen: eine Wettkampfserie im Skispringen, die an vier Orten der Schwäbischen Alb stattfindet.

Da der Begriff „Vier-Schanzen-Tournee“ rechtlich geschützt ist, wollen die Neidlinger das Event „Alb-Tournee“ nennen, wie Hannes Hepperle verrät. Austragungsorte sollen neben der Ernst-Ruoß-Gedächtnisschanze in Neidlingen noch die Anlagen in Laichingen, Wiesensteig und Schopfloch sein. Vielen unbekannt, sind dort unweit des Renzenhau die Überreste einer 1918/1919 erbauten Naturschanze, auf der bis Ende der 50er-Jahre regelmäßig Wettkämpfe unter Regie des Stuttgarter Albskiläufervereins stattfanden. Der SAV, dem bis heute die Hütte im Schopflocher Kämmerle gehört, hatte prominente Mitglieder: So hielt der Norweger Ranmod Sörensen, 1935 Deutscher Meister in der Alpinen Kombination, mit 25 Metern lange den Schanzenrekord am Renzenhau, ehe Willy Allgaier vom VfL Kirchheim nach einem Schanzenumbau die bis heute gültige Besteite von 34 Metern erzielte.

Ob diese Leistung bei einer Neuauflage in Gefahr geriete? Immerhin sind Anlaufbahn und Schanzentisch wieder nutzbar, nachdem mit Erlaubnis der Naturschutzbehörde im Landratsamt im Weg stehende Bäume gefällt worden sind.

Termin in Wiesensteig steht

Bevor es jedoch im Rahmen der „Alb-Tournee“ mit Alpinskiern auf Weitenjagd gehen kann, braucht es zumindest an drei der vier Austragungsorte genügend Schnee – in Wiesensteig erlaubt die Mattenschanze am Bläsiberg unabhängig von weißer Pracht ganzjährig Sprungwettbewerbe. Darum steht hier der Termin auch schon fest: Am Samstag, 22. April, wird im Schöntal gesprungen, notfalls geht die „Alb-Tournee“ dann mit nur einer Station zu Ende. Sollte es vorher an einem der anderen drei Orte genügend Schnee geben, soll jeweils kurzfristig eine Veranstaltung organisiert werden.

Damit haben die Neidlinger bekanntlich beste Erfahrungen – vergangenes Jahr stellte der TVN binnen 24 Stunden sein Skispringen auf die Beine, nachdem Frau Holle zuvor unverhofft ihre Kissen geschüttelt hatte. „Sobald es schneit, kriegen wir das hin“, sagt Hannes Hepperle, der das Event nur allzu gerne im lokalen Sportkalender verankern will. „Je nachdem, wie es ankommt und angenommen wird, könnte man dann auf Sponsoren zugehen.“