Lokalsport
Neidlinger setzten auf ihre Ausdauer

Fußball-Bezirksliga Während der TVN den sechsten Sieg in Folge anpeilt, warten die Weilheimer weiter auf einen „Dreier“. Der VfL muss nach Ebersbach. Von Max Pradler

Wochen wie diese lassen das Trainerherz von Patrick Kölle höher schlagen. „Es ist genial. Es macht einfach wahnsinnig Spaß zurzeit“, schwärmt der spielende Chefcoach von Fußball-Bezirksligist TV Neidlingen. Mit zuletzt fünf Siegen in Folge ist der TVN die Mannschaft der Stunde, hat sich innerhalb weniger Wochen von Platz 13 in die Top fünf katapultiert. Dass sein Team das Potenzial besitzt, in der oberen Tabellenregion mitzuspielen, hatte der 36-Jährige längst festgestellt: „Wir sind die ganze Hinrunde über sehr stabil. Selbst gegen die Spitzenteams aus Esslingen, Kirchheim und Ebersbach haben wir nur knapp verloren.“

Wenig überraschend also auch die konstanten Siege gegen die vermeintlich schwächeren Gegner, „weil eben nicht alle die Fehler so gnadenlos bestrafen wie die Topteams.“ Wenn am Sonntag der Tabellenvorletzte aus Harthausen im Kirschblütental zu Gast ist, soll im letzten Heimspiel des Jahres die Siegesserie fortgesetzt werden. „Wir bleiben trotz des Rückenwinds auf dem Boden. Harthausen hat einige ‚alte Hasen‘ im Kader, das wird ganz schwierig. Wir wollen Spiel und Tempo bestimmen und hoffen auf konditionelle Vorteile gegen Ende“, warnt Kölle, der auf Routinier Fabian Latzko (privat verhindert) verzichten muss.

Ungeachtet des Ergebnisses können die Neidlinger aber schon jetzt entspannter in Richtung Frühling schauen. Zum Vergleich: Vergangene Saison hatte der TVN zum Jahreswechsel gerade einmal elf Zähler auf der Habenseite, aktuell sind es schon 26.

TSVW lechzt nach Punkten

Deutlich mehr Redebedarf gab es beim TSV Weilheim. Vor allem die 0:5-Heimpleite im Derby gegen Jesingen konnte Chefcoach Marcel Geismann nur schwer verdauen. „Das Spiel hat mich sehr wütend gemacht, weil wir uns komplett den Schneid haben abkaufen lassen.“ Zuletzt gab es zwar erneut nichts Zählbares, doch immerhin zeigte die junge Weilheimer Elf bei der Last-Minute-Niederlage in Denkendorf ein anderes Gesicht. „Der K.O.-Schlag in der 94. Minute war bitter. Aber wir haben eine Reaktion gezeigt, die Einstellung hat gepasst. Dass man in unserer momentanen Lage den ein oder anderen Fehler mehr macht, muss man eben zugestehen“, resümiert Geismann. Nach zweimonatiger Durststrecke soll gegen den TSV Oberboihingen unbedingt ein „Dreier“ her. „Dann hätten wir immerhin 20 Punkte nach der Vorrunde, was unser Mindestziel war.“

Drittes Topspiel für den VfL

Mit ordentlich Rückenwind fährt der VfL Kirchheim zum Gastspiel beim SV Ebersbach. Nach der 2:4-Pleite gegen Eislingen und dem 1:0-Erfolg über Spitzenreiter Esslingen ist es bereits das dritte Topspiel hintereinander. VfL-Fußballchef Marc Butenuth zeigt sich optimistisch: „Nach der Niederlage gegen Eislingen haben wir viel gesprochen und reflektiert. Die Reaktion gegen Esslingen war daraufhin top. Der SVE ist eine hochveranlagte Mannschaft, die jetzt oben dran bleiben muss.“ Ob das für Mittwoch geplante Nachholspiel beim TSV Neckartailfingen stattfinden kann, ist weiter unklar. Sollte der Nebenplatz am Aileswasensee nach wie vor unbespielbar sein, würde die Partie eine Woche später mit getauschtem Heimrecht stattfinden. Höchstwahrscheinlich ins neues Jahr verschoben wird derweil der Rückrundenauftakt beim 1.FC Donzdorf. Die Gastgeber haben aufgrund eines Jugendturniers eine Verlegung auf 20. April beantragt, der VfL hat dem bereits zugestimmt.

Auf und ab in Jesingen

Für ein Wechselbad der Gefühle sorgt derzeit der TSV Jesingen. Nach zwei starken Auftritten gegen Plochingen (3:0) und Weilheim (5:0) folgte zuletzt die unerwartet deutliche Heimpleite gegen den FV Faurndau (1:3). Statt sich mit dem dritten Sieg in Folge im oberen Drittel festzusetzen, müssen die „Gerstenklopfer“ aufpassen, nicht vor der Winterpause noch in die brenzlige Abstiegsregion abzurutschen – zumal es am Sonntag als klarer Außenseiter zum Tabellenzweiten 1.FC Eislingen geht. Der letzte Jesinger Sieg gegen den FCE liegt bereits über neun Jahre zurück. Damals, im Oktober 2013, kegelte das Lehenäcker-Team die Eislinger im Elfmeterschießen aus dem Bezirkspokal.