Lokalsport

Nervenschlacht mit Überflutung

Bissinger Oberliga-Oldies schrammen knapp an einer Überraschung vorbei – Kaiser mit Moral

Für manches Vereinsmitglied war‘s ein Match für die Ewigkeit: Die Oberliga-40-Herrenpartie TV Bissingen – TC Bernhausen (4:5) hielt alle in Atem.

Bissingen. Sensationell, was das Bissinger Team spielerisch und kämpferisch zeigte – schade, dass es am Ende der Begegnung kurz vor Mitternacht 5:4 für die hoch favorisierten Bernhausener Bären stand. In der ersten Runde traf Jörg Schweda (2) auf den starken Dirk Dose, hielt im ersten Satz mit druckvollem Spiel sehr gut mit, verlor dann aber 6:7, 1:6. In einem durch viele Fehler gekennzeichneten Match zog Jochen Hummel (4) gegen Axel Knauber trotz einer wiederum kämpferisch tollen Leistung den Kürzeren (5:7, 6:7). Zum wichtigen TVB-Punktegaranten entwickelt sich in dieser Saison Jochen Kalischko (6). Zu keinem Zeitpunkt war sein 6:4, 6:2-Zweisatzsieg nach aggressivem Angriffstennis gefährdet.

Die zweite Runde stand wettertechnisch unter einem schlechten Stern – Starkregen und orkanartige Böen setzten die Tennisplätze in Sekundenschnelle unter Wasser. Folge: eine Spielunterbrechung von eineinhalb Stunden. Heiko Hummel (5) konnte gegen seinen Gegner nichts ausrichten und verlor mit 4:6, 1:6. Top-Spieler Jörn Kaiser verlor nach zähem Ringen den ersten Satz mit 6:7 gegen Tim Goebel, nutzte dann aber die Regenpause optimal und fand zurück zu alter Stärke (6:1). Im Match-Tiebreak setzte er mit einem 10:1 vor voll besetzten Zuschauerrängen seiner Vorstellung die Krone auf. Matthias Köpf (3) ging gegen Arndt Pussert mit einer 5:4-Führung in die Regenpause, verlor dann aber den Satz im Tiebreak. Im zweiten Satz schenkten sich die beiden Spieler nichts, doch Köpf kämpfte sich durch und gewann 6:4. Im Match-Tiebreak stürzte er beim Stand von 6:8, bekam Wadenkrämpfe und spielte nach einer Verletzungspause weiter. Nach Abwehr von drei Matchbällen schaffte er auch dank der Zuschauerunterstützung das nahezu Unmögliche (12:10). Somit stand es nach den Einzeln 3:3.

Da es bereits 19.30 Uhr war, fiel die Entscheidung, die Doppel in der Halle zu spielen. Kaiser/Schweda gewannen ihr Duell mit 6:4, 4:6, 11:9. Die Hummel-Brüder unterlagen im zweiten Doppel gegen starke Bernhau­sener Aufschläger klar mit 3:6, 0:6. Das dritte Doppel Köpf/Kalischko konnte den ersten Satz trotz einer 5:3-Führung nicht unter Dach und Fach bringen, verlor diesen dann mit 6:7. Der zweite Satz war noch mal eng und ging um 23.30 Uhr mit 6:4 an das Gäste-Doppel. So war nach einem unvergesslichen Tennistag die 4:5-Niederlage der Bissinger besiegelt. Nächsten Samstag sind die Oberliga-Aufsteiger bei der TA VfB Ulm zu Gast und hoffen dort auf den dritten Sieg.

Die Damenmannschaft verpasste beim TSV Bad Ditzenbach-Gosbach einen wichtigen Sieg im Kampf um den Klassenerhalt in der Oberligastaffel und unterlag 2:4. Katja Freiberger und Franziska Berger brachten Bissingen in Führung. Nach den Niederlagen von Carolin Muckenfuß und Pia Weissinger stand es nach den Einzeln 2:2, sodass beide Doppel gewonnen werden mussten. Sowohl Muckenfuß/Berger als auch Freiberger/Weissinger hatten dabei eine Chance zu gewinnen, verpassten es jedoch, die entscheidenden Punkte zu holen und mussten sich am Ende knapp geschlagen geben.

Die zweite Herrenmannschaft ließ beim 5:1-Sieg gegen den TC Oberensingen in der Bezirksstaffel 1 nichts anbrennen. Marco Schröpfer (3) und Moritz Berger (4) siegten klar in zwei Sätzen. Nervenstärke bewies Thomas Kalischko (2) und konnte nach dem glatt verlorenen ersten Satz noch mit 6:4 und 10:8 gewinnen. Tobias Lieb­rich an Position eins spielte gut mit, verlor aber knapp mit 5:7, 4:6. In den abschließenden Doppeln zeigten die Paarungen Liebrich/Kalischko und Schöpfer/Berger ihre Doppelstärke und gewannen jeweils in zwei Sätzen.

Die Herren 50/2 spielten in der Bezirksklasse 1 zu Hause gegen den TC Süßen und verloren unglücklich mit 4:5. Nach 3:3-Zwischenstand verloren Eitel/Bizer schnell und glatt, Neudert/Berger gewannen mit 7:5 7:6. Liebrich/Schröpfer hatte den Sieg schon vor Augen, unterlagen dann aber im Match-Tiebreak mit 7:10.sk