Lokalsport

Neue Saison – alte Probleme

Wäre die Sache nicht so peinlich und würde sie nicht irgendwann womöglich sogar eine Geldstrafe nach sich ziehen, ließe sich darüber schmunzeln. Die Heimpremiere am Samstagabend gegen Köln hatte für Kirchheims Zweitliga-Basketballer noch gar nicht richtig begonnen, da hieß es schon wieder: improvisieren. Weil die 24-Sekunden-Uhr über den Körben streikte, mussten am Spielfeldrand in Windeseile Ersatz-LED auf Holzkisten drapiert werden. Das ist als Notlösung grundsätzlich erlaubt. Nur: In Kirchheim ist die Ausnahme näher an der Regel, als auf Dauer vertretbar wäre.

Wie also kann es sein, dass nach all den Erfahrungen aus dem Vorjahr die Saison mit einer Panne beginnt? Die Antwort lautet: weil wenige Minuten zuvor noch alles funktioniert hat. Mehr noch: „Wir haben die Anlage unter der Woche und auch am Spieltag mehrfach getestet“, sagt Knights-Geschäftsführer Christoph Schmidt, der bekennt: „Mir geht das Thema langsam an die Nerven.“

Auch deshalb, weil den Basketballern in puncto Hallentechnik die Hände gebunden sind. Verantwortlich dafür ist die Stadt, die die Reparaturfirma beauftragt. „Die Anlage wurde während des Sommers repariert und ausführlich getestet“, bestätigt David Lempp, zuständiger Sachgebietsleiter im Rathaus. „Danach hat alles funktioniert – bis wenige Minuten vor Spielbeginn.“

Jetzt stellt sich die unvermeidliche Frage, ob Leiterplatten und Lötstellen womöglich ein Seelenleben entwickeln, gar so etwas wie Lampenfieber kennen. Die Stadt jedenfalls will bis zum Heimspiel gegen Crailsheim in zwei Wochen nichts unversucht lassen. Was immer das zu bedeuten hat.bk