Lokalsport
Nicht einmal mehr Zweckoptimismus

Fußball-Kreisliga A2 Bei den A-Ligisten der Teckregion schwindet der Glaube, dass das Programm vor Weihnachten komplett durchgezogen werden kann. Alle vier Teams kicken am Sonntag auswärts. Von Reimund Elbe

Je höher die Coronawerte, desto niedriger die Zuversicht. Trotz der gestrigen WFV-Entscheidung, den Spielbetrieb vorerst aufrecht zu erhalten, herrscht bei den Teckteams nicht einmal mehr Zweckoptimismus vor. „So macht es keinen Sinn“, sagt SFD-Fußballchef Christian Renz, dessen Team am Sonntag beim Tabellennachbarn Germania Schlaitdorf antritt. Der Dettinger Funktionär hält nichts von einem krampfhaften Aufrechterhalten des Ligabetriebs bis zur Winterpause. Er sei nach Feierabend fast ununterbrochen am Smartphone, um mit Spielern plus Betreuerstab neue Informationen und Gesetzeslagen auszutauschen. „Es geht auch um die Ehrenamtlichen, die helfen sollen, die jeweiligen Regeln auf dem Sportplatz umzusetzen“, unterstreicht Christian Renz. Es sei zudem leider so, dass diese Helferinnen und Helfer von Uneinsichtigen bei Kontrollen immer wieder „blöd angemacht“ würden. In der sportlichen Bewertung der kommenden Aufgabe lässt der Funktionär keine Zweifel aufkommen: „Unser Anspruch ist es, in Schlaitdorf zu gewinnen“.

Naberner Miniserie fortsetzen
Wie in Dettingen wächst auch im benachbarten Nabern die Skepsis, was den Rest-Spielbetrieb vor Weihnachten betrifft. Marco Kunze, Trainer beim zuletzt zweimal hintereinander siegreichen SVN, rechnet mit einer zeitnahen Unterbrechung. „Verständlich, dass der Württembergische Fußballverband die Vorrunden in den Ligen vollends durchdrücken möchte“, sagt er. Durch die komplexe Gemengelage mit fast wöchentlich aktualisierten Regeln, Einschränkungen und deutlich geringerer Trainingsbeteiligung mache dies allerdings nur wenig Sinn. Marco Kunze: „Ganz normal ist gerade nix mehr“. Die Naberner wollen beim Kurztrip nach Bempflingen ihre Mini-Serie fortsetzen. Erneut mit einem Notkader, wobei die Naberner „Zweite“ zeitgleich in Oberlenningen kickt und somit niemand zur Verfügung steht. „Mit Tabellenplatz fünf und 21 Punkten stehen wir momentan sicher da“, geht Marco Kunze auf die aktuellen Zwischenspurt mit sechs Punkten aus zwei Partien ein.

Mit Zwischenspurts hat der TSV Weilheim II in dieser Runde auch schon Erfahrung. Die 0:3-Niederlage gegen den TSV Oberboihingen zerstörte jedoch den leichten Auswärtstrend mit zuvor vier Punkten aus zwei Partien. TSVW-Coach Robert Bressmer blickt ebenso vorsichtig aufs Jahresrestprogramm. Unklar bleibt, wie viele Kicker die „Erste“ für den lokalen Hit beim TV Neidlingen benötigt. „Gut möglich, dass wir in Raidwangen ohne gelernten Stürmer anrücken“, verdeutlicht Bressmer den Engpass. Mit aktuell elf Zählern befinden sich die Weilheimer im Vergleich zur seit drei Spieltagen punktlosen TG Kirchheim in einer feudalen Lage. 59 Gegentreffer liefern Zeugnis. Die Partie beim tabellarisch unauffälligen Neunten TSV Linsenhofen? Angesichts dieser Lage ganz besonders schwierig.

Trainer gefunden – Schatzkiste geplündert

Jugoslav Lukic und Marc Schnirring sollen den Tabellenvorletzten TB Neckarhausen zum Klassenerhalt führen. Binnen weniger Tage füllte der Turnerbund jenes Vakuum, dass nach dem Rückzug von Coach Martin Geister (mittlerweile Trainer des TSV Oberensingen II) entstanden war. Jugoslav Lukic (zuvor beim TSV Deizsiau II) wird dabei als Haupttrainer fungieren, Schnirring als Co- sowie Torwarttrainer.
Unterdessen wurden beim Topklub Türkspor Nürtingen zwei Torwart-Oldies reaktiviert. Nach dem langfristigen Ausfall der beiden Keeper Emin Akdeniz und Onur Cekic wurde Ferhat Ayhan schließlich fündig. „Wir konnten unsere ehemaligen Torhüter Ertan Durdu und Musa Dogan aus unserer Schatzkiste aktivieren“, zeigt sich der Türkspor-Sprecher erfreut über die beiden „Funde“, die der Mannschaft nun helfen sollen. rei