Lokalsport

Notzinger vor historischem Coup

Tischtennis: Bezirksliga-Aufstieg des TTCNW so gut wie sicher – Naberner Derbysieg

Spiel verloren und trotzdem (fast) schon Meister: Tischtennis-Bezirksklassist TTC Notzingen-Wellingen darf sich trotz einer 6:9-Niederlage gegen den abstiegsgefährdeten TSV Musberg II auf den größten Erfolg der Vereinsgeschichte freuen.

Konzentration an der Platte: Joshua Nöfer und dem TTC Notzingen-Wellingen reicht nach der Niederlage gegen Musberg nun am kommen
Konzentration an der Platte: Joshua Nöfer und dem TTC Notzingen-Wellingen reicht nach der Niederlage gegen Musberg nun am kommenden Freitag ein Remis in Sielmingen zum Bezirksliga-Aufstieg. Foto: Jörg Bächle

Notzingen. Bezirksliga-Mannschaftssport in Notzingen? Das kannte man bislang nur von den Fußballern, die allerdings seit Jahren alten Erfolgen nachtrauern und auf Kreisliga-Ebene einen Neubeginn versuchen. Den Rang als sportliches Aushängeschild des Orts dürfte den Kickern nun der TTC Notzingen-Wellingen ablaufen, die lautstark an die Tür zur Bezirksliga anklopfen. Das Team könnte sich am kommenden Freitag mit einem Remis gegen den TSV Sielmingen den Aufstieg und damit den größten Erfolg der Vereinsgeschichte sichern.

Kurioserweise hat Notzingen trotz der 6:9-Niederlage gegen den abstiegsgefährdeten TSV Musberg II den Meistertitel bereits so gut wie sicher, der dem TTC nur noch durch ein Wunder abhandenkommen kann. „Wir sind noch nicht 100-prozentig durch. Wenn wir die letzten drei Spiele verlieren und der SV Nabern II alle gewinnt, herrscht Punktegleichstand mit 26:10. Dann werden Spiele gezählt. Aber wir haben ein gutes Polster von 40 Spielen“, klärt Notzingens Oliver Rataj auf.

Der zweite Verfolger TSV Frickenhausen patzte gegen die TTF Neckartenzlingen II mit 6:9, obwohl bereits eine 6:3-Führung herausgespielt wurde. „Ein Tag zum Vergessen“, trauerte TSV-Sprecher Oliver Andersch der vergebenen Chance hinterher. Der TTC Notzingen-Wellingen, der ohne Nick Grimm (pausierte), Simon Maier (Weltreise) und Julian Schmid (verletzt) auskommen musste, zeigte einen famosen 3:0-Doppelstart, doch war Musberg vorne außergewöhnlich stark. „Sonst hätte es 6:0 für uns gestanden“, so Rataj.

Der VfL Kirchheim II verliert etwas überraschend mit 4:9 gegen den Tabellensiebten TSV Oberbrüden. Damit ist für die Tischtennisfreunde aus Neckartenzlingen der direkte Klassenverbleib fast unmöglich geworden. Nach einem zu erwartenden 1:2-Doppelrückstand „verschlief“ das vordere Paarkreuz der Teckstädter die Spiele und blieb ohne Punkt. In der Mitte gewannen Axel Schorradt und Patrick Müller gegen Dieter Senge und verloren gegen Oliver Letzgus. „Es fehlte etwas die Ruhe und Cleverness“, konstatierte Teamsprecher Jan Eder. Der Sieg von Thassilo Knapp gegen Tilo Baumgärtner konnte die Niederlage nicht verhindern.

Im Teck-Duell der Bezirksliga zwischen Spitzenreiter SV Nabern und dem Tabellenfünften VfL Kirchheim III kam es zum erwarteten Showdown. Thassilo Knapp half in der zweiten VfL-Garde aus und ließ dem SVN dadurch alle Chancen, um den vorletzten Schritt in die Landesliga zu machen. Die Naberner spielten komplett und mussten gleich im Eingangsdoppel verdutzt schauen, als Glöckner/Herrmann das bislang ungeschlagene Doppel eins Plantikow/Baum mit 3:0 klar besiegte. Die beiden anderen Doppel gingen zu gleichen Teilen nach dem Entscheidungssatz an die Duellanten. Der VfL dominierte den ersten Einzeldurchgang und kam durch Franz Glöckner, Martin Hummel und Jörg Herrmann zu unerwarteten Punkten, doch beim Stand von 6:2 und mit dem Sieg von Uwe Mermi über Haiko Trinkle wendete sich das Blatt. Sieben Einzel in Folge und vier davon im fünften Satz gingen an den SVN. „Ein Jubeltag mit Kampfgeist“, strahlte Sprecher Andrej Plantikow.

Der VfL Kirchheim IV steht in der Kreisliga nach dem 9:5-Erfolg gegen den Tabellenführer TV Hochdorf II als Tabellenzweiter gut im Saft und kann nun auf einen Patzer des TV Hochdorf oder den drittplatzierten TTF Neuhausen III hoffen, um die Chance auf den direkten oder indirekten Aufstieg zu nutzen.