Lokalsport

Nur zwei bleiben übrig

Cannondale-Profis Fumic und Fontana liefern sich im Bundesliga-Finale spannendes Duell

Das Duell gegen seinen italienischen Teamkollegen Marco Fontana hat Cannondale-Profi Manuel Fumic beim Bundesliga-Finale in Bad Säckingen zwar verloren, aber mit Rang zwei einen versöhnlichen Saisonabschluss gefeiert. Luca Schwarzbauer gelang in der U23 als Zweiter ein Coup.

Mountainbiker Manuel Fumic fährt beim Bundesliga-Finale in Bad Säckingen auf Platz zwei vor.Foto: Armin Küstenbrück
Mountainbiker Manuel Fumic fährt beim Bundesliga-Finale in Bad Säckingen auf Platz zwei vor.Foto: Armin Küstenbrück

Bad Säckingen. Am Waldbad in Bad Säckingen entstand nach zwei Runden eine vierköpfige Spitzengruppe, bestehend aus den Schweizern Florian Vogel und Nicola Rohrbach sowie Manuel Fumic und Marco Fontana. Alle vier galten als Siegkandidaten, doch die beiden Schweizer verabschiedeten sich in Runde fünf von acht aus dieser Rolle. Grund: Vogel wurde müde und Rohrbach holte sich einen Reifendefekt.

Als ob es ein Drehbuch dafür gegeben hätte, gab es danach das Duell zweier Teamkollegen, zweier Freunde und zweier Rivalen um Tagessieg und Weltranglistenpunkte. Denn die Italiener kämpfen da ja mit den Deutschen um den fünften Platz in der Nationenweltrangliste, der für drei Startplätze bei Olympia berechtigt.

Fontana und Fumic verabredeten Teamwork und wollten es auf die letzte Runde ankommen lassen. Doch es kam anders. Fumic, der deutsche Meister, leistete sich in der vorletzten Runde einen Fahrfehler und Fontana riss eine Lücke von 15 Sekunden. Das war die Vorentscheidung. Der Kirchheimer versuchte zwar noch mal alles, doch sein italienischer Kumpel war auf dem technisch schwierigen 3,9 Kilometer langen Terrain an diesem Tag zu stark und siegte schließlich mit 38 Sekunden Vorsprung auf Fumic.

„Ich hab’s noch mal probiert, aber Marco war heute zu stark. Ich habe dann den zweiten Platz gesichert, mit den Punkten im Hinterkopf“, sagte Manuel Fumic. „Das war ein zermürbendes Rennen auf diesem Kurs, der dir jede Menge Körner aus der Hose zieht“, bekannte er, dass am Ende bei ihm einfach die Energie nicht mehr da war zur Aufholjagd.

Dennoch freute sich Fumic für seinen Teamkollegen, mit dem es einen Cannondale-Doppelsieg gab. Er sprach von einem „versöhnlichen Abschluss der Saison“. Dritter wurde der Franzose Maxime Marotte, der 15 Sekunden hinter Fumic das Ziel erreichte.

Am Sonntagvormittag sorgte Luca Schwarzbauer vom MTB Teck für eine große Überraschung. Ohne große Ambitionen in sein erst zweites größeres Rennen in dieser Saison gestartet, gelang ihm ein kleiner Coup im U23-Rennen. Dort war der Reuderner bester Deutscher. Er überquerte die Ziellinie mit 24 Sekunden Rückstand auf den Niederländer Milan Vader als Zweiter.

„Das war richtig geil heute. Damit konnte ich überhaupt nicht rechnen. Eigentlich habe ich seit Monaten nicht mehr nach Trainingsplan gearbeitet“, zeigte er sich selbst völlig überrascht von seiner Leistung.

Nach der ersten Runde lag er auf Platz zehn und trat dann seinen Vormarsch an. Kleinere technische Probleme bremsten ihn etwas („ich bin das Bike dieses Jahr ja noch gar nicht im Wettkampf gefahren“), doch so richtig aus dem Fahrwasser ließ er sich nicht bringen.

Aus der Verfolgergruppe setzte er sich nach vorne ab, überholte den lange mit Vader führenden Franzosen Neilo Perrin-Ganier und griff sogar noch die führende Position an. Vader konnte allerdings noch zulegen und seine Führung verteidigen.

„Ich habe heute, im Unterschied zu meinem zweiten Platz von Titisee-Neustadt, jede Minute genossen. Die Kraft fehlt mir zwar, aber ein hohes Tempo konnte ich gehen“, meinte der glückliche Schwarzbauer noch.

Sein Vereinskamerad Christian Pfäffle hatte seinen Infekt noch nicht überwunden und auf einen Start verzichtet.