Lokalsport
Oberensingen führt den Siebenkampf an

Fußball-Landesliga Die TSVO bleibt nach dem 2:1 über Frickenhausen an der Spitze, spürt aber die sechs Verfolger. Von Max Pradler

Region. „Ein gutes Pferd springt nur so hoch, wie es muss“ – dieses Sprichwort hat sich in der Fußball-Landesliga vor allem die TSV Oberensingen zu Herzen genommen. Der Spitzenreiter mühte sich im Lokalderby gegen Kellerkind 1.FC Frickenhausen zu einem knappen 2:1-Erfolg und profitierte gleichzeitig von den Nullnummern der bis dato punktgleichen Konkurrenten aus Buch und Bad Boll.

FCF schlägt sich wacker

Dabei taten sich die Oberensinger vor rund 400 Zuschauern auf dem Kunstrasen am Nürtinger Hölderlingymnasium trotz haushoher Favoritenrolle unerwartet schwer. Vielmehr waren es sogar die Gäste, die den besseren Start erwischt hatten und durch einen Sonntagsschuss von Spielmacher Ismail Oguz überraschend in Führung gingen (27.). Dann jedoch ging es etwas zu schnell für das stark abstiegsgefährdete Team um FCF-Trainer Jochen Uhl: Noch bevor sie sich taktisch der Führung anpassen konnten, antworteten die Gastgeber bereits eiskalt in Manier eines Titelanwärters. Denn es dauerte keine 180 Sekunden, bis die TSVO durch Lennart Zaglauer den Spielstand schon wieder egalisierte hatte und das Heft des Handelns von diesem Zeitpunkt an immer mehr selbst in die Hand nahm – sehr zum Leidwesen von Uhl, der nach dem schnellen Ausgleich einen Knick im Spiel seiner Elf feststellen musste. Die plötzlich aufgekommene Unsicherheit im Frickenhausener Spiel quittierte die TSVO wiederum nur wenige Minuten später mit 2:1-Führungstreffer durch Ammar Memic (35.). Während das Team von Trainer Andreas Broß den Vorsprung im zweiten Durchgang verwaltete, versuchten die Frickenhausener noch einmal alles nach vorne zu werfen – mehr als ein Pfostentreffer von Nico Spreitzer blieb ihnen jedoch verwehrt.

Mindestens genauso in die Karten wie der eigene „Dreier“ spielten den „Sandhasen“ zudem die Ausrutscher der – bis vor dem Spieltag noch punktgleichen – Teams aus Bad Boll und Buch. Während sich die Kurstädter vor heimischem Publikum der formstarken Mannschaft von Türkspor Neu-Ulm mit 0:2 geschlagen geben mussten, verlor der bayrische Liga-Vertreter trotz Halbzeitführung mit 1:2 beim stark dezimierten FC Blaubeuren.

JC dreht wilde Partie

Die Gunst der Stunde nutzte auch der JC Donzdorf, der sich dank des furiosen 4:3-Auswärtserfolgs beim SV Bonlanden immer näher an die Spitze pirscht. Bis zur Halbzeit hatte es gedauert, ehe der Aufsteiger im Gastspiel beim langjährigen Oberligisten den Reset-Knopf finden konnte und das Spiel doch noch auf den Kopf stellte. Bis dahin jedoch ging es ordentlich rund: Nicht nur, dass die Filderstädter im ersten Durchgang bereits souverän mit 2:0 in Front gelegen hatten und zudem einen Elfmeter von JC-Spielmacher Tarik Serour entschärfen konnten, sie mussten darüber hinaus auch drei Platzverweise hinnehmen – sowohl für Verteidiger Jakob Ehret wegen einer Notbremse, als auch für das Trainerteam Klaus Kämmerer und Roger Bay wegen Meckerns (alle 38.). Wie sich ein potentieller Meisterschaftsanwärter aber selbst durch solche Ereignisse nicht aus der Ruhe bringen lässt, zeigte der Jugendclub beispielhaft in der zweiten Hälfte und drehte die Partie durch die Treffer von Dominik Mader (46., 90.) und Baran Ates (62.). Den zwischenzeitlichen Ausgleich zum 3:3 steuerten die Gastgeber per Eigentor von Luca Großhardt selbst zu (69.). In der Nachspielzeit sah mit Kevin Pein zudem ein weiterer SVB-Verteidiger die rote Karte.

In der Tabelle verharren die Donzdorfer mit nunmehr 41 Punkten zwar weiterhin auf Rang sieben, der Rückstand auf den Tabellenzweiten TSV Buch beträgt jetzt allerdings nur noch einen Zähler. Tabellarisch dazwischen eingespannt und ebenfalls dick im Rennen um den Aufstieg befinden sich derweil Waldstetten, Bad Boll (beide 42 Punkte), Echterdingen und Waldhausen (beide 41). In Lauerstellung auf Platz acht zudem Türkspor Neu-Ulm mit 38 Zählern.

Kellerteams ohne Chance

Weiter unten im Tableau sieht die Lage hingegen schon deutlicher aus. Schlusslicht 1.FC Heiningen zog bei der 0:2-Pleite in Waldstetten zwar den Kürzeren, präsentierte sich aber trotzdem – wie auch schon in den vergangenen Wochen – in aufsteigender Form. Heftiger erwischte es dagegen die ebenfalls stark abstiegsgefährdeten Mannschaften aus Plattenhardt und Bernhausen: Während die TSVgg zehn Tage nach der Trennung von Trainer Matteo Casisa mit 0:6 bei der SSG Ulm unterging, fing sich das Team des ehemaligen Weilheimers Christopher Eisenhardt eine deftige 0:4-Klatsche beim SV Waldhausen ein.