Lokalsport
Oberwasser am Oberen Wasen

Fußball Der SV Nabern macht in der Kreisliga A beim 5:0-Derbysieg mit den SF Dettingen kurzen Prozess. Der TSV Weilheim II und die TG Kirchheim geraten im Abstiegskampf immer mehr ins Hintertreffen. Von Klaus Schlütter

Das Nachbarschaftsduell der Fußball-Kreisliga A am Oberen Wasen war eine mehr als einseitige Angelegenheit. Gegen die Sportfreunde Dettingen, die personell auf dem Zahnfleisch daherkamen, schlug der SV Nabern erbarmungslos zu und holte sich beim unerwartet deutlichen 5:0 bei sommerlichen Temperaturen höchstens einen Sonnenbrand. „Wir haben dem Gegner keine Chance gelassen“, sagte Naberns Trainer Marco Kunze nicht ohne Stolz.

Der Sieg vor 150 Zuschauern war auch in dieser Höhe verdient, vor allem nach der Steigerung in der zweiten Halbzeit. „Wir waren die reifere, die cleverere Mannschaft und haben eine gute Leistung geboten“, so der Coach. Einziger Wermutstropfen an diesem so erfolgreichen Nachmittag: Diaz Oelkuch bekam einen heftigen Schlag auf die Brust (20.) und wurde mit Verdacht auf Rippenbruch ins Krankenhaus gebracht.

Gästetrainer Nebih Kadrija gab unumwunden zu, dass der Sieg von Nabern auch in dieser Höhe verdient war. Die Erklärung dafür lieferte er gleich mit: „Wir waren von der Substanz her nicht in der Lage, dagegen zu halten.“ Dann zählte er auf: „Wir hatten zwei Verletzte, zwei Kranke, zwei Urlauber. Wir mussten zwei Mann, die schon länger nicht mehr kicken, reaktivieren und vier aus der Reserve einsetzen.“ Kadrija selber pausiert seit Wochen mit einem Faserriss im Oberschenkel.

Realismus in Weilheim

„Jetzt kann uns nur noch ein mittleres Wunder helfen“, sagt Robert Walter. Der Trainer der zweiten Weilheimer Mannschaft ist Realist genug, die prekäre Lage seiner Truppe nach der 2:3-Heimniederlage gegen FV 09 Nürtingen richtig einzuschätzen. Sieben Punkte Rückstand auf den Gegner und damit ans rettende Ufer sind ein Haufen Holz. Dagegen feierten die Gäste den Sieg schon wie die Rettung. Sie bildeten auf dem Platz einen Kreis, tanzten Ringelreihen und sangen: „Der FVN ist wieder da.“ In Anbetracht der ruhmreichen Vergangenheit des Klubs – er spielte einst drei Klassen höher – hörte sich das an, als hätten sie aus einem Furz einen Donnerschlag gemacht.

Dabei war es vielversprechend losgegangen für die Heimelf. Tobias Salzer sorgte nach elf Minuten für die 1:0-Führung. Doch mit zunehmender Spieldauer machte sich das Fehlen der talentierten Junioren bemerkbar, die vier Tage zuvor noch tatkräftig mitgeholfen hatten, den TSV Grötzingen auf dessen eigenen Platz mit 3:1 zu bezwingen. Diesmal waren die Jungs unabkömmlich. Das U19-Heimspiel in der Verbandsstaffel gegen den FC Rottenburg (3:2) war als Vorspiel angesetzt und konnte nicht verlegt werden. Walter zur enttäuschenden Leistung seiner gestrigen Elf: „Wir haben viel zu viele leichte Fehler gemacht. Defensiv kamen wir immer einen Schritt zu spät“.

Rückschlag für die TG

Die TG Kirchheim machte gegen Titelanwärter Türkspor Nürtingen von Anfang an den Eindruck, als würde sie sich dem Schicksal kampflos ergeben. Die Gegentore fielen wie reife Früchte, am Ende waren es sieben an der Zahl. „Wir waren total unterlegen und haben keine Gegenwehr geleistet“, stöhnte TG-Pressewart Elmas Okan, dem auch bewusst ist: So wird das nichts mit dem Klassenerhalt.

Oberboihinger ziehen davon

Auf der Kehrseite der Tabelle zieht Oberboihingen den Verfolgern langsam, aber sicher davon. In Raidwangen unterstrich der TSV seine Favoritenstellung mit einem ungefährdeten 5:1-Sieg. Als dreifacher Torschütze tat sich Nicolai Wallner hervor.