Lokalsport

Ötlingens letztes Aufgebot kämpft um den Klassenerhalt

Sportschießen TSVÖ-Luftpistoleschützen gehen geschwächt in den Bundesliga-Endspurt.

Kirchheim. Zwei Verfolger im Nacken und zwei Top-Teams als Gegner: Für die Luftpistole-Schützen des TSV Ötlingen wird die Luft am entscheidenden Bundesliga-Wochenende dünn. Morgen erwartet sie die HSG München (4. Tabellenplatz), am Sonntag trifft der TSVÖ auf die SGi Ludwigsburg (5). „Die Chance, einen der Wettkämpfe zu gewinnen, ist schlecht“, sagt Ötlingens Abteilungsleiter Joachim Poppek. Vor allem Ausrichter Ludwigsburg wird wohl mit der stärksten Besetzung antreten, liebäugelt die SGi doch mit dem Einzug ins Finale – die besten vier Teams der Gruppen Süd und Nord qualifizieren sich für den Kampf um die Meisterschaft.

Punkte liegen zu lassen, das kann sich der Tabellenneunte (6:12 Zähler) aus dem Rübholz kaum leisten. Der SV Altheim Waldhausen (10./4:14) und der SV Willmandingen (11./4:14)) sind den Rübholz-Pistoleros dicht auf den Fersen. Eines dieser drei Teams wird dem bereits abgestiegenen Schlusslicht aus Thumsenreuth in die zweite Liga folgen.

Als wäre diese Ausgangslage nicht schon prekär genug, fehlen den Ötlingern auch noch die besten Schützen. Der Isländer Asgeir Sigurgeirsson ist beruflich und privat verhindert. Der Türke Yusuf Dikec, der schon in der gesamten Saison nicht für den TSV an den Start ging, fehlt auch dieses Mal. „Nach Olympia hat er sich eine längere Pause gegönnt. Er fängt erst dieses Jahr wieder mit dem Training an“, weiß Poppek. Da wolle sich Dikec in untrainiertem Zustand nicht den Schnitt verderben. Der Abteilungsleiter könne das nachvollziehen, muss nun aber mit „dem letzten Aufgebot“ antreten. Tobias Engel fällt krank aus, Achim Rieger ist angeschlagen. Mit Stefan Scharpf und Coach Markus Geipel sind dennoch starke Schützen dabei. Scharpf erreichte am vergangenen Wettkampftag mit 382 Zählern ein Spitzenergebnis – es reichte beim 0:5 gegen Tabellenführer SV Kelheim-Gmünd nur deshalb nicht zum Punkt, weil Duellgegner Phi­lipp Grimm 386 Ringe schoss.

Allgemein bereitet Poppek die Technik seiner Truppe kein Kopfzerbrechen. Das Mentale werde entscheiden. Da die Gegner so übermächtig seien, könne man „in Ruhe schießen“. Siege seien ohnehin unwahrscheinlich, genug Punkte für den Klassenverbleib zu sammeln aber möglich. Vor allem gegen die Münchner. Für die kommende Saison werden sich die Bayern aus der Bundesliga zurückziehen. Grund sind Querelen mit dem Deutschen Schützenbund über immer strengere Auflagen an die Schießanlagen. Die Motivation dürfte bei der HSG geringer als bei den Ludwigsburgern sein. Am vergangenen Wettkampftag kamen drei der fünf HSG-Schützen aus dem Kader der Zweitligamannschaft. „Aber darauf kann ich mich nicht verlassen“, weiß Joachim Poppek. Sebastian Großhans